"Tatort"-Kritik "Frohe Ostern Falke" "Tatort"-Kritik "Frohe Ostern Falke": Ein Thriller mit Höhen und Tiefen

Der Fall
Köln - Eine österliche Charity-Gala in Sachen Flüchtlingshilfe wurde von der Aktivistengruppe "Bad Easter Bunnies" überfallen. Fast 80 Gäste wurden als Geiseln genommen, unter ihnen auch Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller). Via Livestream präsentierten die Aktivisten ihre Forderung nach einer Amnestie für alle Abschiebehäftlinge. Bald spitzte sich die Lage zu und der Anführer der Geiselnehmer tötete eine nur scheinbar beliebige Geisel. Heimlich gelang es Lorenz, ihren Kollegen Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring) zu informieren.
Die Auflösung
Da „Frohe Ostern, Falke“ kein klassischer „Tatort“ ist, ging es nicht darum zu klären, wer der Mörder ist. Oberhase Frank (Thomas Sarbacher) hatte Holger Schmidt (Horst Günter Marx) getötet. Eine Auflösung gab es trotzdem, denn sein Motiv lag lange im Dunkeln. Am Ende stellte sich heraus, dass Frank in die Aktivistengruppe eingeschleust worden war, um Schmidt zu töten – dieser wollte die Rüstungsfirma, für die er arbeitete, wegen krummer Geschäfte verklagen.
Die Gewinnerin
Petra Schmidt-Schaller spielte sich in diesem „Tatort“ in den Vordergrund. Die Szenen, in denen sie zu sehen war, waren die besten des Films. Besonders im Zusammenspiel mit Lasse Myhr als Aktivist, der die Geiselnahme bedauert und ihr hilft, konnte überzeugen. Schade, dass dies Schmidt-Schallers vorletzter Fall vor ihrem Ausstieg war.
Der Verlierer
Wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Während Schmidt-Schaller glänzte, blieb Wotan Wilke Möhring äußerst blass. Sein Thorsten Falke wirkte merkwürdig unbeteiligt und hatte während des ganzes Falls keine echte Aufgabe.
Fazit
Eher Thriller als Krimi war der neue „Tatort“ aus dem Norden. Und er entwickelte in einigen Momenten durchaus Spannung. Schade nur, dass Drehbuchautor und Regisseur Thomas Stiller eine merkwürdig unausgegorene und zum Teil völlig absurde Geschichte erzählte. Die Auflösung der Geschichte konnte auch nicht überzeugen und warf mehr Fragen auf als sie beantwortet. Wieso jemand auf die Idee kommen sollte, eine Aktivistengruppe zu unterwandern und eine Geiselnahme nur deshalb durchzuziehen, um den unliebsamen Mitarbeiter einer Rüstungsfirma zu töten, konnte keiner plausibel erklären. Und warum an Ostern die Polizei anscheinend völlig unterbesetzt ist, blieb auch offen. Alles in allem ein eher schwacher Fall für das norddeutsche Duo.