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"Tatort"-Kritik "Tatort"-Kritik: Fabian Hinrichs und Dagmar Manzel lösen klassischen Fall in neuem Licht

Von Anne Burgmer 12.04.2015, 19:36
Die Kommissare bei der Arbeit
Die Kommissare bei der Arbeit BR/Felix Cramer Lizenz

Der Fall

Ein angesehener Uniprofessor wurde ermordet in einem Waldstück in seinem Auto gefunden. Er war durch zwei Schüsse aus nächster Nähe gestorben. Anscheinend hatte er sich dort mit einer Frau getroffen. War es also eine Tat aus Eifersucht? Seine Ehefrau wusste nichts von einer Affäre. Doch auch seine Forschung für die Rüstungsindustrie kam als Motiv in Frage.

Die Auflösung

Dieser Fall war ein klassisches Eifersuchtsdrama, allerdings mit einer interessanten Wendung. Denn nicht etwa die betrogenen Ehepartner wurden zu Mördern, sondern der früherer Babysitter der Familie Pahl. Charlotte (Ulrike C. Tscharre) hatte mit dem Jugendlichen vor einiger Zeit eine kurze Affäre.

Die neuen Kommissare

Kurz nach der Premiere des neuen Berliner „Tatort“-Duos durften jetzt auch erstmals die Ermittler aus Franken ran. Zur Freude vieler Fans der Krimireihe gab es ein Wiedersehen mit Fabian Hinrichs. Der konnte als Gaststar schon in der starken Münchner Folge „Der tiefe Schlaf“ überzeugen und ist nun zum Hauptdarsteller aufgestiegen. Besonders im Zusammenspiel mit Manzel ergibt sich eine interessante Konstellation für weitere Fälle.

Bester Auftritt

Abgesehen von den beiden neuen Kommissaren konnte besonders Ulrike C. Tscharre überzeugen. Die Schauspielerin, die man zum Beispiel aus Dominik Grafs „Im Angesicht des Verbrechens" kennt, scheint am Anfang nur die Nebenrolle der freundlichen Nachbarin zu spielen, doch dann rückt sie ins Zentrum des Geschehens und Tscharre nutzt den Raum, den ihr das Drehbuch gibt.

Fazit

Regisseur und Drehbuchautor Max Färberböck (das Buch schrieb er mit Catharina Schuchmann) hat die Premiere des neuen Franken-Teams so melancholisch angelegt wie es der Titel „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ vermuten lässt. Sehr viel Zeit ließ er sich in Zusammenarbeit mit Kameramann Felix Kramer. Lange Einstellungen, Naturaufnahmen, das Spiel mit Licht und Schatten, traurige französische Musik. Erst nach drei Minuten wurde das erste Wort gesprochen. Dieser Krimi war nichts für Hektiker. Da ist zwar noch Luft nach oben, aber das neue Ermittler-Team aus Franken bringt eine interessante Farbe in den „Tatort“-Kosmos.