Surrealismus Surrealismus: Chilenischer Maler Matta starb in Rom

Rom/dpa. - Der chilenische Maler und Bildhauer Roberto Matta, einer der letzten großen Surrealisten, ist am Sonnabend im Alter von 91 Jahren in Rom gestorben. Er hatte nach verschiedenen Lebenstationen in Europa und Amerika seit Jahrzehnten in Italien gelebt. In seinem zunächst vom europäischen Surrealismus stark geprägten Oeuvre griff er auch die mythisch-dämonische Zeichenwelt der mexikanischen Kunst und später der Informel-Malerei auf.
Matta hatte in den 30er Jahren Spanien, Italien und Frankreich besucht und dabei Dali, André Breton und Federico Garcia Lorca kennen gelernt. Von 1935-1937 arbeitete er im Atelier von Le Corbusier. In der Surrealisten-Zeitschrift "Minotaure" veröffentlichte Matta eine viel beachtete Abhandlung über "organische Architektur".
Mattas zeit- und sozialkritisches Werk wird in der Kunstwelt dem kosmischen Surrealismus zugeschrieben. Eine kritisches Verhältnis zur Technik und zum Zeitalter der Gewalt prägen viele Werke. Für das Unesco-Gebäude in Paris schuf er das Wandbild "Die Zweifel der drei Welten". Typisch für sein Werk sind Großformate, etwa "Die Erde ist ein Mensch" (1942).