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Streit um Ray Charles' Erbe

21.04.2008, 13:27

New York/Los Angeles/dpa. - Vier Jahre nach dem Tod von Soul-Legende Ray Charles ist ein Streit um sein Millionenerbe entbrannt. Mehrere seiner zwölf Kinder klagen gegen den langjährigen Manager und Vermögensverwalter ihres Vaters, Joe Adams (86).

Sie werfen ihm vor, das Erbe zu missbrauchen und seinen Namen durch die nachträgliche Veröffentlichung neu abgemischter CDs zu ruinieren. Wie die «Los Angeles Times» am Montag berichtete, fordern die Kinder eine Untersuchung der Vorfälle. «Es gibt viele unbeantwortete Fragen», sagte die Vertreterin der Kinder, Lisa Nkonoki. Adams' Sprecher Jerry Digney nannte die Vorwürfe «alte, grundlose Behauptungen».

Der blinde Ray Charles, einer der auch finanziell erfolgreichsten schwarzen Musiker, war im Juni 2004 mit 73 Jahren an Krebs gestorben. Sein Vermögen wird auf 75 Millionen Dollar (fast 50 Millionen Euro) geschätzt. Der Großteil wird in einer Stiftung für Gehörlose von Adams verwaltet.

Der Manager weigere sich, den Kindern Einblick in die Bücher zu geben, kritisierte die Sprecherin. Auch müsse geklärt werden, was mit den von Charles sorgsam gehüteten Originalaufnahmen seiner Auftritte und Platten geschehe. Der mehr als 50 Jahre lang aktive Musiker hatte zwölf Kinder von neun verschiedenen Frauen. Vier der Kinder sind in dem Rechtsstreit besonders engagiert.