Sky du Mont wird 65 Sky du Mont wird 65: Lieber Buchautor als
Berlin/dapd. - „Er feiert seine Geburtstage nicht mehr“, teilte seine Agentur auf dapd-Anfrage mit.
Er trinke keinen Champagner, sondern Bier, besitze nur zwei Anzüge und trage privat Jeans. Mit solchen Antworten wehrt sich Sky du Mont gegen sein Seidenschal-Image. Dass er „sehr mit Etikette erzogen wurde“, drückt sich trotzdem in seiner Erscheinung aus und darin, dass er stets die Contenance wahrt und sich allenfalls ein süffisantes Schmunzeln erlaubt.
Früher hatte er nach eigenen Angaben noch das Neven in seinem Namen; er ist mit der Kölner Verlegerfamilie Neven DuMont verwandt. Sein Vater floh vor der Nazi-Herrschaft nach Argentinien. Dort kam Cayetano Bremme Gasgar du Mont 1947 zur Welt; den Spitznamen Sky gab ihm sein Bruder. Seine ersten beruflichen Schritte unternahm er in England, der Heimat seiner Mutter, als Immobilienmakler. Eines Tages durfte er dort wegen eines Zollvergehens nicht mehr einreisen. In München jobbte er als Gärtner und Bühnen-Komparse, wobei er dem Regisseur Fritz Umgelter auffiel. Eigentlich wollte er gar nicht Schauspieler werden, hat er gesagt. „Aber ich war pleite.“
Nach der Schauspielausbildung in München und einigen Jahren auf der Theaterbühne startete er 1976 auf der Kinoleinwand mit dem Heimatfilm „Das Schweigen im Walde“. Zugleich war er im Hollywood-Film „The Boys from Brazil“ zu sehen: Er spielte als „Guy Dumont“ eine Nebenrolle in dem Drama um den KZ-Arzt Mengele, dargestellt von Gregory Peck. Seine Bekanntheit wuchs mit „Avalanche Express“ und „Omar Mukhtar - Löwe der Wüste“. In Deutschland war er - abgesehen vom Mittelalterdrama „Götz von Berlichingen mit der eisernen Hand“ - in ZDF-Krimiserien zu sehen.
Otto Waalkes brachte ihn ins Kino zurück mit der Komödie „Otto - Der Film“ (1985). Das Fernsehpublikum in den USA sah Sky du Mont als Hitler-Attentäter Graf von Stauffenberg in einer Familiensaga. Ungleich populärer war seine Mitwirkung in 59 Episoden der Langlaufserie „General Hospital“.
Zwtl.: Zwei Bambis und zwei Comedypreise für zwei Herbig-Filme
„Ich habe viele Rollen gespielt, die mich finanziell über Wasser gehalten haben, weil ich die Wirkung habe, die ich habe“, sagte du Mont einmal. Allerdings hat er die Nachfolge des ebenfalls 1,96 Meter großen Dracula-Darstellers Christopher Lee abgelehnt, weil er den Vampir nicht mehr hätte abschütteln können. Geld verdiente er auch als einer der meistbeschäftigten Sprecher von Werbespots.
Die Wende seiner Karriere sei mit dem Hollywood-Film „Eyes Wide Shut“ gekommen. Zwar habe er als Verführer von Nicole Kidman weniger Geld bekommen als für eine Rolle in „Derrick“, aber in der Branche habe es geheißen, wenn Stanley Kubrick ihn nehme, „dann muss doch was dran sein“. Bully Herbig fand in ihm die Idealbesetzung des fiesen Gegenspielers des Apachen-Häuptlings Abahachi und engagierte ihn noch einmal als Herzog William der Letzte in „(T)Raumschiff Surprise“. Für beide Rollen erhielt Sky du Mont je einen Bambi und Deutschen Comedypreis.
Am schrägsten verkleidet zeigte er sich in Hape Kerkelings Komödie „Samba in Mettmann“ als Wäschereibesitzer Benno Kischewski mit antiker Kassenbrille, Lockenkopf und Schnäuzer. Sein komisches Talent war auch gefragt in der RTL-Mini-Serie „Arme Millionäre“.
Mit 60 sagte der Schauspieler der Wochenzeitung „Die Zeit“, wenn er noch einmal von vorne anfangen könnte, würde er Literatur studieren und Romane, Theaterstücke und Drehbücher schreiben. Seinen ersten Roman “Prinz und Paparazzi„ verfilmte das ZDF mit ihm in der Rolle des Anwalts Graf Christian von Landsburg.
Sein neuer Roman ist für nächsten Herbst angekündigt. Sky du Mont bezeichnet sich als Familienmensch: Mit seiner vierten Ehefrau Mirja hat er eine elfjährige Tochter und einen fünfjährigen Sohn.