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Simpsons-Erfinder lässt Figuren Revue passieren

11.07.2007, 09:37

München/dpa. - Der Schöpfer der Cartoon-Figur Bart Simpson macht sich Sorgen um mögliche pubertäre Flausen seines gelb gefärbten Satansbratens.

«Gott sei Dank altert er nicht. Bart als Jugendlicher, das wäre tragisch. Er wäre drogenabhängig und kriminell», sagte Matt Groening, der geistige Vater der Zeichentrick-Serie «Simpsons», in einem Interview des Magazins «Playboy». Trotz - oder gerade wegen - seiner schelmischen Art ist Bart für Groening aber auch ein Vorbild. Auf die Frage, ob er stolz auf die Kinder sei, die Bart nacheiferten, sagte er: «Auf die ganz besonders.»

Allerdings würde er für Barts Entwicklung bestimmt nicht das Sexleben seiner Comic-Eltern Marge und Homer verantwortlich machen. «Sie haben ein gesundes, wenn auch etwas merkwürdiges Eheleben. Sie lachen viel. Meiner Erfahrung nach gibt es im Bett sonst nicht so viel laszives Gelächter», ist Groening überzeugt.

In den rund 20 Jahren ihres Bestehens wurden die Simpsons vor allem wegen ihrer sarkastischen Art populär, und durch zahlreiche Gastauftritte von Stars. Besonders gerne erinnert sich Groening an den Auftritt des New Yorker Schriftstellers Thomas Pynchon, der sich nie in der Öffentlichkeit zeigt und in der Serie deshalb mit einer Papiertüte über dem Kopf auftrat. «Den wollte ich unbedingt treffen, um vor meinen intellektuellen Freunden zu prahlen», sagte der Cartoonist.

Nach mehr als 400 Fernsehfolgen startet am 26. Juli in Deutschland der erste Kinofilm der Chaos-Familie aus Springfield. Das Städtchen Springfield im US-Staat Vermont kann sich ab sofort mit dem Beinamen «Simpson»-Stadt schmücken.

Die kleine Gemeinde mit 9300 Einwohnern hat sich bei einer Internet-Wahl gegen Mitbewerber aus dreizehn weiteren Bundesstaaten, darunter Springfields in Colorado, Florida, Illinois, Kentucky, Louisiana, Massachusetts, Oregon und Tennessee durchgesetzt, berichtete der Internetdienst «E!Online». Die Siegerprämie: In Springfield (Vermont) wird am 26. Juli der rote Teppich für die Uraufführung von «Die Simpsons - Der Film» ausgerollt.

Groening hatte seine Cartoon-Familie in einer Stadt namens Springfield angesiedelt. Zu der Filmpremiere wurde ein Wettbewerb veranstaltet, für den sich Städte mit dem Namen Springfield mit einem kurzen Videofilm bewerben konnten. Springfield in Vermont gewann mit einem Video, in dem Homer Simpson seine Leibspeise, ein überdimensionales rosa Donut-Gebäck, durch den Ort jagt. Der Spot erhielt 15 367 Stimmen von über 109 000 Simpson-Fans, die auf einer Webseite abstimmen konnten. Die Namensvetter in Illinois und Oregon belegten den zweiten und dritten Platz. Gute Chancen hatte sich auch Springfield in Massachusetts ausgerechnet, wo sich Senator Ted Kennedy für den Simpson-Titel stark gemacht hatte.