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Simple Plan setzen auf Veränderung

18.02.2008, 12:33

Wien/dpa. - Die kanadische Band Simple Plan hat eine Single («When I'm Gone») mit Hit-Potenzial und ein Album - schlicht «Simple Plan» benannt - voller Stadionhymnen am Start. Die besten Voraussetzungen für den Sprung in die Starliga.

Der Weg vom Punkrock hin zu mehr Pop war allerdings ein langer Prozess. «Evolution braucht Zeit», sagte Lead-Gitarrist Jeff Stinco im Interview mit der APA. «Darum haben wir nichts überstürzt. Wenn sich Songs nicht natürlich entwickeln, klingen sie nämlich gezwungen», so Stinco.

Schlicht «Simple Plan» heißt die dritte Studioplatte der Kanadier, die mit bisher sieben Millionen verkauften Alben die Messlatte recht hochgelegt haben. «Wir sind stolz auf unsere Vergangenheit, aber zugleich wollten wir einen moderneren Sound», verriet Stinco. «Die großartigsten Bands haben sich stets verändert, wollten immer besser werden. Ich nenne U2 als ein Beispiel. An dieser Einstellung haben wir uns orientiert.»

Die Idee zu Veränderungen hatten die Musiker vor zwei Jahren in Modena in Italien. «Wir sprachen darüber, dass wir gerne neue Sounds ausprobieren würden, hatten jedoch noch keine konkreten Ideen. Es musste sich erst herauskristallisieren, in welche Richtung es gehen sollte.» Bei der Suche waren Simple Plan so unterschiedliche Studioprofis wie Nate «Danja» Hills (Justin Timberlake), Max Martin (Kelly Clarkson) und Dave Fortman (Evanescence) behilflich. «Dave sollte trotz aller Co-Schreiber und Co-Produzenten den Gesamtüberblick bewahren», erklärte Stinco die Vorgangsweise.

«Danja» verfeinerte mit Loops die Single «When I'm Gone». Dazu der Gitarrist: «Er hat uns die Augen für neue Herangehensweisen geöffnet. Sein Einfluss war daher auch auf Lieder groß, an denen er gar nicht mitgearbeitet hat.» Von manchen Songs entstanden mehrere Versionen, viele Lieder wurden verworfen. «Das Ziel war eine homogene, durchgehend aufregende Platte mit vielen verschiedenen Einflüssen, aber stets als Simple Plan erkennbar.» Darum steuerte die Grundidee zu jedem Song immer die Gruppe selbst bei.

Das Rock-Quintett ließ sich bei der Arbeit nicht drängen: «Wir haben viel gespielt und experimentiert, aber auch das Nachtleben genossen und viel Spaß gehabt», berichtete Stinco. «Viele Leute begannen zu zweifeln und sich zu fragen, was wir so lange im Studio treiben. Aber es gab genug Unterstützung. Diejenigen bei der Plattenfirma, auf die es ankommt, wussten, dass wir nicht auf unseren Hintern sitzen und auf Inspiration warten.»

Fans der ersten Stunde könnten Veränderungen kritisch sehen. «Wir waren mit dem Debüt drei Jahre auf Tournee und galten als cool. Sobald wir aber auf MTV liefen, sprachen manche von Ausverkauf, obwohl wir immer noch dieselben Song spielten. Heute mache ich mir über solche Vorwürfe nicht mehr so viele Gedanken wie früher. Natürlich haben wir uns verändert - und ich glaube, der Großteil der Fans versteht und schätzt das.»

www.simple-plan.de

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