1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Science Fiction: Science Fiction: Kinostart 22. Mai: «Matrix Reloaded»

Science Fiction Science Fiction: Kinostart 22. Mai: «Matrix Reloaded»

Von Karin Zintz und Klaus Koch 25.05.2003, 18:00
Das Szenenfoto aus dem neuen Kinofilm "Matrix - Reloaded" zeigt die Freiheitskämpferin Trinity (Carrie-Anne Moss), den Schlüsselmacher (Randall Duk Kim), Morpheus (Laurence Fishburne), Persephone (Monica Bellucci) und Hacker "Neo" (Keanu Reeves). Mit Hilfe ihrer besonderen Fähigkeiten und Waffen setzen sie sich gegen die Unterdrückung und Ausbeutung durch eine Armee der Maschinen zur Wehr. Dabei kommt Neo die zentrale Rolle am Schicksal der Menschheit zu. Es bleiben nur wenige Stunden, bis die letzte Fluchtburg der Menschen von Wächtern angegriffen wird. (Foto: dpa)
Das Szenenfoto aus dem neuen Kinofilm "Matrix - Reloaded" zeigt die Freiheitskämpferin Trinity (Carrie-Anne Moss), den Schlüsselmacher (Randall Duk Kim), Morpheus (Laurence Fishburne), Persephone (Monica Bellucci) und Hacker "Neo" (Keanu Reeves). Mit Hilfe ihrer besonderen Fähigkeiten und Waffen setzen sie sich gegen die Unterdrückung und Ausbeutung durch eine Armee der Maschinen zur Wehr. Dabei kommt Neo die zentrale Rolle am Schicksal der Menschheit zu. Es bleiben nur wenige Stunden, bis die letzte Fluchtburg der Menschen von Wächtern angegriffen wird. (Foto: dpa) Warner

Cannes/Hamburg/dpa. - Die Kämpfe sind noch rasanter und die SpecialEffects noch fantastischer - aber insgesamt wirkt «Reloaded» wie eineMaterialschlacht auf höchstem handwerklichen und finanziellen Niveauohne die kreative Raffinesse und inhaltliche Tiefe des ersten Teils.

Laurence Fishburne, der den Cyber-Rebellen Morpheus spielt,beschrieb das «Matrix»-Phänomen als «Kombination von Science-Fiction,Hongkong-Kung-Fu, Cyberpunk und klassischem amerikanischenActionkino, mit einer großen Dosis Spiritualismus und Philosophie».Aber die Extraportion Hirn, die Teil 1 auch für die Denker imKinosessel attraktiv gemacht hat, ist geschrumpft. Jetzt lässtProduzent Joel Silver die Muskeln spielen. Der Hollywood-Veteran hatmit Produktionen wie «Stirb langsam» und «Lethal Weapon» schon vieleMillionen verdient.

Wie Peter Jackson in seiner «Herr der Ringe»-Trilogie fügen auchdie Brüder Larry und Andy Wachowski in ihrer «Matrix»-Saga Teil 2nahtlos und ohne Erklärungen an den ersten Teil an: Die Menschenhaben vor langer Zeit den Kampf gegen intelligente Maschinen verlorenund werden von ihnen körperlich ausgebeutet. Ein gigantischesComputerprogramm - die Matrix - ersetzt diesen Sklaven dasBewusstsein. Neo (Keanu Reeves) ist «der Eine», der Auserwählte, dermit übermenschlichen Kräften die Menschheit befreien könnte.Gemeinsam mit seiner Geliebten Trinity (Carrie-Anne Moss) und CaptainMorpheus muss er aber zuerst die Rebellenstadt Zion retten, der einKillerangriff der Maschinen bevorsteht.

Nachdem der philosophische Grundkonflikt zwischen künstlicherIntelligenz und freiem Menschenwillen schon im ersten Teilthematisiert wurde, geht es jetzt immer atemberaubender zur Sache:Action-Fans können ihre Nerven unter anderem von einer 14 Minutenlangen, wahnsinnig schnellen Auto- und Motorradverfolgung reizenlassen. Die Kickbox-Kämpfe der glänzend trainierten Stars sindregelrecht choreografiert. Und: «Neo macht seine Supermann-Nummer»,heißt es einmal, als Keanu Reeves sich in die Lüfte schwingt.

Obwohl die viel gepriesene Balance des ersten Films zwischenAction und Tiefgründigkeit sich deutlich zu Gunsten der spektakulärenKampfszenen verschiebt, liefern die Autoren und Regisseure Wachowskiauch diesmal ein paar überraschende gedankliche Wendungen. WelchenStellenwert etwa haben Neos prophetische Träume? Und wie ordnet sichein Kuss in die Naturgesetze von Ursache und Wirkung ein? Kann einComputerprogramm mehr über die Menschen wissen als diese selbst?

Die Wachowskis, in den 60er Jahren geboren, sind derzeit mit denabschließenden Arbeiten an Teil 3 «Matrix Revolutions» beschäftigt,der am 5. November startet. Mit den beiden extrem aufwendigenFortsetzungen gingen sie und Produzent Silver finanziell nur einkleines Risiko ein. «Matrix» kostete 65 Millionen Dollar und spielte460 Millionen ein. Für die parallel gedrehten Fortsetzungen«Reloaded» und «Revolutions» wurden insgesamt 300 Millionen Dollarfällig - ein Einsatz, der in jeder Sekunde der 136 Minuten langen«Reloaded»-Folge deutlich sichtbar ist.