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Schwarzwald Schwarzwald: Unternehmerfamilie eröffnet eigenes Kunstmuseum

08.06.2006, 11:52
Der Unternehmer Thomas Grässlin sitzt am Freitag (02.06.2006) in St. Georgen im Schwarzwald vor einem seiner Werke des amerikanischen Künstlers Mark Dion. (Foto: dpa)
Der Unternehmer Thomas Grässlin sitzt am Freitag (02.06.2006) in St. Georgen im Schwarzwald vor einem seiner Werke des amerikanischen Künstlers Mark Dion. (Foto: dpa) dpa

St. Georgen/dpa. - Der 1,5 Millionen Euro teure graue Beton- und Stahlbauwird an diesem Sonntag (11.6.) in ihrer Heimatstadt St. Georgen(Schwarzwald-Baar-Kreis) eröffnet. Der Kölner Architekt LukasBaumewerd hat das Museum in Kubus-Form entworfen. Es bietet 1700Quadratmeter Ausstellungsfläche. Indirektes Naturlicht fällt durchLichtkassetten auf die Kunstwerke, ein großer Ausstellungssaal bildetden Mittelpunkt des Baus mit Einkaufsshop und Restaurant.

Gezeigt werden rund 150 Kunstwerke, jedes Jahr soll dieDauerausstellung aus eigenen Beständen geändert werden. Die Sammlungumfasst nach Angaben von Thomas Grässlin rund 1500 Arbeiten - Bilder,Skulpturen, Installationen und Videoarbeiten - von mehr als 40Künstlern. Viele stammen aus Deutschland. Zu den bekanntestenvertretenen Künstlern gehören Martin Kippenberger, Reinhard Mucha,Tobias Rehberger, Franz West und Georg Herold.

Der 49 Jahre alte Unternehmer Thomas Grässlin besitzt gemeinsammit seiner Mutter Anna und seinen drei Schwestern Bärbel, Sabina undKarola die umfangreiche Kunstsammlung, deren Wurzeln in den 1970erJahren liegen. Die Grässlins sind heute nach Ansicht von Experteneine der bedeutenden Kunstsammlerfamilien in Deutschland.

Mit dem Bau des Museums «Kunstraum Grässlin» vollendet die Familieihr 1995 begonnenes Konzept «Räume für Kunst». Kunstwerke aus derSammlung sind in der knapp 13 700 Einwohner zählenden Kleinstadt St.Georgen im Schwarzwald an 22 weiteren Orten zu sehen. Die Grässlinswaren nach eigenen Angaben die ersten in Deutschland, die einderartiges Konzept umsetzten. «Ein Museumsbesuch wird bei uns zumStadtspaziergang», sagt Thomas Grässlin.

Kunstwerke stehen beispielsweise in den Schaufenstern leerstehender Geschäfte, in ehemaligen Fabrikhallen, im Plenarsaal desRathauses sowie in der Halle des kleinen Bahnhofes der Gemeinde. DieAusstellung ist vielfältig. Sie reicht von kleinen Bildern bis hin zuPlastiken und Großinstallationen. «Es gibt immer eine konkreteVerbindung zwischen Kunstwerk und Ausstellungsort.»

«Unser Augenmerk richtet sich auf die Kunst der unmittelbarenGegenwart», betont Grässlin. So werden unter anderem Werke von MikeKelley, Werner Büttner und Albert Oehlen gezeigt. Auch jungeinternationale Künstler wie Kai Althoff, Cosima von Bonin, Tom Burr,Mark Dion oder Vincent Tavenne sind vertreten. Die Künstler werden inSt. Georgen regelmäßig präsent sein, an ihren Werken arbeiten und mitBesuchern diskutieren.

Das Museum «Kunstraum Grässlin» ist jeden Donnerstag von 17.00 bis21.00 Uhr sowie an Samstagen und Sonntagen von 12.00 bis 18.00 Uhrgeöffnet. Die Stationen außerhalb des Museums sind rund um die Uhr zubesichtigen.