Schloss Moritzburg in Sachsen Schloss Moritzburg in Sachsen: Schau zu "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist zurück

Moritzburg - Das Original-Ballkleid, ein romantischer Winterwald und jede Menge Haselnüsse: Nach zweijähriger Pause zeigt das Schloss Moritzburg wieder eine Ausstellung über „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. „Wir haben jetzt eine neue Qualität und eine ganz andere Tiefe“, sagte Schlösserland-Chef Christian Striefler am Donnerstag. Auf rund 450 Quadratmetern in zehn Räumen können die Besucher in die Welt von Aschenbrödel eintauchen.
Der gleichnamige Märchenfilm entstand als Koproduktion von Filmstudios aus der damaligen CSSR und DDR. Er trat nach seiner Premiere 1973 einen internationalen Siegeszug an. Drehort war auch Moritzburg bei Dresden.
Vom Samstag (7. November) an bis zum 28. Februar ist die neu konzipierte Dauerausstellung zu sehen. Die Organisatoren rechnen mit rund 80 000 Besuchern. Rund 500 000 Euro wurden laut Schlösserland investiert. In den nächsten fünf Wintern soll die Schau im Schloss Moritzburg gezeigt werden.
Wie im TV-Weihnachts-Märchenklassiker spielen Haselnüsse eine Rolle. Besucher können mit deren Hilfe viele Spiele starten, rund 300 Kilogramm wurden in ganz Europa bestellt. „Die Nüsse müssen eine ganz besondere Größe haben“, erklärte Kurator Steffen Retzlaff. Das Kuratorenteam hat viele Stunden in den Archiven des Filmstudios Babelsberg verbracht, um die Entstehung anhand von Details erlebbar zu machen. Davon zeugen Touchscreens und Multi-Media-Anwendungen, die Auskunft zum Dreh, Schnitt und über die Schauspieler geben. Auch das Original-Ballkleid von Aschenbrödel sind neben anderen Kostümen und dem Original-Drehbuch zu sehen.
Im Kinosaal erfahren die Besucher viele Fakten über die Schauspieler - auch über die Hauptdarstellerin Libuse Safrankova. „Wir haben sie immer wieder eingeladen, aber sie lebt sehr zurückgezogen“, erklärte Striefler. Die 62-Jährige war vor einem Jahr in einer Klinik operiert worden.
Weil sie eine staatliche Verdienstmedaille in Prag nicht persönlich entgegengenommen hat, wird derzeit in Tschechien über die Gründe gerätselt. Sie habe nicht kommen können, weil sie offiziell noch krankgeschrieben sei, sagte Safrankova der Zeitung „Blesk“ (Montag). Es gehe ihr aber „ausgezeichnet“.
Schloss Moritzburg machte seit 2011 mit vier Sonderausstellungen zu „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und rund 600 000 Euro Furore. Weil es teils lange Schlangen vor dem Schloss gab, sollen Zeitfenster-Tickets lange Wartezeiten vermeiden. (dpa)
