Schlöndorff hält «Die Päpstin» für vielversprechenden Film
München/Potsdam/dpa. - Trotz seiner Kündigung als Regisseur des Kinofilms «Die Päpstin» ist Volker Schlöndorff von dem Projekt überzeugt. Er halte es nach wie vor für ein international sehr vielversprechendes Werk, teilte Schlöndorff in Potsdam mit.
Dass es zum Bruch mit der Constantin Film gekommen sei, bedaure er. Die Münchner Filmproduktion hatte dem 68-Jährigen Ende Juli wegen eines Interviews in der «Süddeutschen Zeitung» gekündigt. Schlöndorff hatte darin kritisiert, dass viele Kinofilme im Hinblick auf ihre spätere Verwertung als Fernsehmehrteiler gedreht würden. Auch die Päpstin soll nach der Kinoauswertung als TV-Zweiteiler laufen.
Keine einzige Sequenz könne mehr mit der für einen Spielfilm erforderlichen Sorgfalt gedreht werden, hatte Schlöndorff («Strajk - Die Heldin von Danzig») in dem Interview beklagt. «Immer heißt es, für die Fernsehfassung ist das gut genug.» Es sei ein «Verschnitt» in dem Sinne, wie das Wort bei der Weinpanscherei verwendet werde und jedenfalls kein «Grand Cru».
Seine Polemik habe sich nicht gegen eine Firma oder ein Projekt im besonderen gerichtet und auch nicht gegen «Die Päpstin» und die Constantin Film, stellte der Regisseur nun klar. «Im Hinblick auf Budget, Ausstattung und Drehzeit waren es vielmehr außergewöhnlich gute Rahmenbedingungen.» Mit dem neuen Regisseur Sönke Wortmann («Deutschland. Ein Sommermärchen») ist Schlöndorff nach eigenen Angaben im guten Einvernehmen. «Ich habe ihm meine Materialien übergeben und wünsche ihm Glück und Geschick.»