Schauspieler Schauspieler: Latin Lover Antonio Banderas wird 50
New York/dpa. - Er ist der heiße Latin Lover, der verführerischeDon Juan, der die Frauen an den Rand des Nervenzusammenbruchs bringt.Zumindest auf der Leinwand. Im richtigen Leben sagt Antonio Banderasvon sich selbst: «Ich bin kein Spieler.» Kollegin Melanie Griffithkann das bestätigen, denn er ist seit 14 Jahren mit ihr verheiratet.Eine kleine Ewigkeit in Hollywood. Der gebürtige Spanier, der seinenSexappeal in sympathischen Lachfalten gerettet hat, feiert amkommenden Dienstag (10. August) seinen 50. Geburtstag.
Banderas ist der erste, der zugibt, dass im harten Filmgeschäftdie Versuchungen lauern. Schließlich hat er an der Seite derattraktivsten Frauen gedreht. Mit Angelina Jolie wälzte er sich indem Melodram «Original Sin» (2001) als kubanischer Plantagenbesitzerüber die Laken. Mit Catherine Zeta-Jones duellierte er sich alsDegenheld höchst erotisch in «Die Maske des Zorro» (1998). Und mitPop-Star Madonna tanzte er als Arbeiter Che in der Musical-Verfilmung«Evita» einen Tango der feinsten Art.
«Wenn man Filme dreht, trifft man unglaubliche Menschen. Sie sindinteressant und wundervoll, körperlich wundervoll. Aber ich habegelernt, welcher Genuss in der Treue liegt. Ich muss nirgendwo andershingehen. Ich liebe meine Frau», sagte Banderas in einem Interview.Und er hielt selbst dann zu ihr, als sie jahrelang mit Alkohol- undMedikamentenabhängigkeit kämpfte. Kennengelernt hat sich das Paarauch vor der Kamera - bei der romantischen Komödie «Two Much» (1996).Die gemeinsame 13-jährige Tochter Stella del Carmen wächst zwischender neuen und der alten Welt auf, dem kalifornischen Los Angeles unddem andalusischen Malaga.
Dort wurde Hollywoods zahmer Don Juan 1960 als José AntonioDomínguez Banderas geboren. Statt in die Fußstapfen seines Vaters,eines Polizisten, zu treten, tingelte er schon als Teenager mit einerkleinen Schauspieltruppe durch ganz Spanien. Als 19-Jähriger zog ernach Madrid, um seine Karriere anzukurbeln. Dort entdeckte ihnRegisseur Pedro Almodóvar, der in den 80er Jahren gerade dabei war,sich mit sexuell provokanten Filmen einen Namen zu machen.
Banderas startete in der schrillen Komödie aus dem Homosexuellen-und Rockmilieu «Labyrinth der Leidenschaften» (1982); in «Matador»(1986) verkörperte er einen Nachwuchsstierkämpfer, der kein Blutsehen kann; in «Fessle mich!» (1990) einen Psychiatrie-Patienten, dereine heroinsüchtige Prostituierte dazu zwingt, sich in ihn zuverlieben.
Auf der Landkarte Hollywoods erschienen Banderas und Almodóvarerstmals 1988 mit der überdrehten Liebes- und Situationskomödie«Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs». Nachdem der Film füreinen Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert wurde, packteBanderas seine Koffer und zog nach Los Angeles - und das, ohne einWort Englisch zu sprechen. Für seine Debüt-Rolle in «Mambo Kings»(1992) studierte er den Text phonetisch ein, ohne ihn wirklich zuverstehen. Sein unverwechselbar harter Akzent ist ihm geblieben, wasihm in den USA allerdings nicht zum Nachteil gereicht.
Banderas ist sich auch nicht zu schade, sein dramatisch gerolltes«r» für weniger sexy Auftritte herzugeben. In drei Folgen deranimierten Filmkomödie «Shrek» spricht er den gestiefelten Kater«Puss in Boots» quasi als Persiflage auf seine Mantel- undDegenrollen zur Begeisterung seiner Fans. Mit seinen großenKulleraugen bekommt der Kater natürlich alles, was es will. Fast wieBanderas im richtigen Leben.