1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Schau: Schau: Wenig bekannte Künstler auf der «documenta 12»

Schau Schau: Wenig bekannte Künstler auf der «documenta 12»

13.06.2007, 13:29
Journalisten fotografieren und beobachten am Mittwoch (13.06.2007) in der documenta-Halle in Kassel die Arbeit des österreichischen Künstlers Peter Friedl mit dem Titel «The Zoo Story». Es handelt sich um eine präparierte Giraffe aus dem Zoo von Qalqiliyah. (Foto: dpa)
Journalisten fotografieren und beobachten am Mittwoch (13.06.2007) in der documenta-Halle in Kassel die Arbeit des österreichischen Künstlers Peter Friedl mit dem Titel «The Zoo Story». Es handelt sich um eine präparierte Giraffe aus dem Zoo von Qalqiliyah. (Foto: dpa) dpa

Kassel/dpa. - Die Weltkunstausstellung inKassel findet alle fünf Jahre statt und dauert 100 Tage. Im zwölftenJahr werden 650 000 Besucher erwartet.

Gelüftet wurde auch das Geheimnis um den prominentesten Teilnehmerder documenta 12, dem spanischen Star-Koch Ferran Adrià. Da esunmöglich gewesen sei, seine Küche nach Kassel zu verlegen, erklärteBuergel, habe man kurzerhand sein Restaurant bei Barcelona zu einemdocumenta-Standort erklärt. 100 Tage lang stünde in «elBulli» einTisch für documenta-Besucher bereit. Die Auswahl erfolge «nach dembewährten Modell der kuratorischen Willkür»: Die Gäste werden von derkünstlerischen Leitung der documenta ausgewählt.

Erstmals gab es am Donnerstag den 415 Seiten starken Katalog zukaufen und ein «Bilderbuch» ohne Text, in dem Künstler die Arbeitenihrer Kollegen dokumentieren. Die Ausstellung werde sich im Laufe der100 Tage kontinuierlich verändern, betonte Kuratorin Ruth Noack. «Eslohnt sich also, mehrmals zu kommen.»

Roger Buergel forderte Besucher und Presse auf, «das Moment derUnentscheidbarkeit, das für viele so schwer auszuhalten ist» als einzentrales Gestaltungsmerkmal der documenta 12 zu akzeptieren. Fragennach den Kriterien seiner Auswahl der Künstler beantworte er nicht:«Das ist schwer auf einen Begriff zu bringen.» Er habe schlichtwegeine gute Ausstellung machen wollen. Leitmotive waren die ThemenModerne, Leben, Bildung und Migration.

Fünf Künstler aus verschiedenen Kontinenten präsentierten sich vorweit über 2700 Journalisten auf der mit Spannung erwartetenPressekonferenz. Die US-amerikanische Konzept-Künstlerin Mary Kellyberichtete von ihrem «Schock», als sie den ihr zugewiesenenAusstellungsraum sah, der komplett pink gestrichen war. «Ich hatteeinen Anfall.» Doch dann habe sie begonnen, mit dieser Vorgabe zuarbeiten und sich unter anderem dafür entschieden, Bilder von Babyszu zeigen.

Der palästinensischen Künstlerin Ahlam Shibli, deren Arbeiten ineinem jordanischen Flüchtlingslager entstanden sind, geht es um dasThema Heimat, ebenso wie Romuald Hazoumé aus Afrika, der Masken ausBenzinkanistern und Gießkannen bastelt. Der in Chile geborene und inAustralien lebende Juan Davila unterstrich die Bedeutung derlateinamerikanischen Kultur für die Kulturgeschichte. Die inFrankreich lebende Argentinierin Alejandra Riera hofft, dass diedocumenta «neue Wahrnehmungen ermöglicht».

Roger M. Buergel, künstlerischer Leiter der documenta 12, steht am Mittwoch (13.06.2007) in Kassel inmitten von Mitarbeitern der Kunstausstellung. (Foto: dpa)
Roger M. Buergel, künstlerischer Leiter der documenta 12, steht am Mittwoch (13.06.2007) in Kassel inmitten von Mitarbeitern der Kunstausstellung. (Foto: dpa)
dpa