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Sachsen-Anhalt Sachsen-Anhalt: Schatzsuche im Leseland

Von Christian Eger 24.10.2007, 15:49

Halle/MZ. - Mit dem einen gemeinsamen Merkmal, dass diese Tatsache heutzutage weithin unbekannt ist.

Es ist eine großartige Aktion, die unter der Leitung der Franckeschen Stiftungen an diesem Sonntag landesweit ihren Lauf nehmen wird: Vierzig historische Bibliotheken öffnen ihre Türen. Sogar (bereits ausgebuchte) Busse werden von Halle aus die Bibliophilen auf drei Linien durch Sachsen-Anhalt rollen. Entdeckungen sind garantiert. Wer weiß denn schon Näheres über die Bibliotheken des Pädagogiums Magdeburg, des Schlosses Wernigerode oder des Mitteldeutschen Verlages in Halle?

"Verborgene Bücherwelten" heißt das als "Landesweiter Tag historischer Bibliotheken in Sachsen-Anhalt" vernetzte Großereignis, das an den Publikumserfolg des Schlössertages 2004 anzuschließen sucht. Die Chancen stehen gut. Die ausgewählten, größtenteils sonst gar nicht frei zugänglichen Sammlungen sind teilweise wirkliche Geheimtipps. Das Programm jedenfalls ist im Detail so originell und insgesamt mit so viel Entdeckerlust gestrickt, dass man bedauert, die Angebote - die sich über das Bundesland verteilen - nicht komplett wahrnehmen zu können.

Acht thematische Linien verfolgt das Programm, an denen entlang die Bücherkammern für Besucher geöffnet werden: Kloster- und Stiftsbibliotheken (Merseburg, Zeitz, Ilsenburg, Huysburg, Marienbibliothek Halle, St. Katharinen in Salzwedel, St. Nikolai in Stendal, St. Nikolai in Gardelegen), Schulbibliotheken (Schulpforte, Franckesche Stiftungen, Pädagogium Magdeburg, Francisceum Zerbst), Bibliotheken kirchlicher Ausbildungseinrichtungen (Predigerseminar Wittenberg, Theologische Hochschule Friedensau, Neinstedter Anstalten) sowie Universitäts- und Akademiebibliotheken (Universitätsbibliothek, Leopoldina und Kunsthochschule in Halle).

Zu besichtigen sind ausgewählte Museumsbibliotheken (Weißenfels, Bitterfeld, Stendal, Händelhaus Halle), Gelehrtenbibliotheken (Gleimhaus in Halberstadt, Schloss Oberwiederstedt, Nietzschehaus Naumburg, Naumann-Museum Köthen), Verlagsbibliotheken (Franzen & Grosse Stendal, Mitteldeutscher Verlag Halle, DDR-Bibliothek Merseburg), Vereinsbibliotheken (Harzbücherei Wernigerode, Prignitz-Museum Havelberg, Landesamt für Denkmalpflege in Halle) sowie Unternehmensbibliotheken (Mansfeld AG und Junkers).

Nicht zuletzt die regionalen Adelsbibliotheken werden einiges Interesse auf sich ziehen: die Stolbergsche Sammlung im Schloss Wernigerode, die Bücher der Alvenslebens aus Erxleben und Hundisburg, von denen 850 im Museum Haldensleben überliefert sind, sowie die Bibliothek der Fürstin Pauline (1769-1820) in Ballenstedt. In Ostrau und Teutschenthal haben sich zwar keine Sammlungen erhalten, aber die ursprünglichen Bibliotheksräume sind zu besichtigen. Was da vermisst wird, soll in Vorträgen erläutert werden.

Telefonische Informationen über Franckesche Stiftungen: (0345) 2 12 74 50