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Sachsen Sachsen: 218 Millionen Euro für Sanierung des Dresdner Schlosses

21.01.2008, 19:07
Journalisten betrachten während einer Baustellenbegehung des Dresdner Residenzschlosses an einem Modell den Nordflügel mit seiner Südseite im großen Schlosshof. (Foto: dpa)
Journalisten betrachten während einer Baustellenbegehung des Dresdner Residenzschlosses an einem Modell den Nordflügel mit seiner Südseite im großen Schlosshof. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Dresden/dpa. - Der Freistaat Sachsen hat seit 1991 rund 218 Millionen Euro in die Wiederherstellung des Residenzschlosses Dresden und dessen Ausbau zum Museumszentrum investiert. «Wir gehen davonaus, dass wir 2013 fertig sind», sagte Finanzminister StanislawTillich (CDU) am Montag bei einer Begehung der Baustelle. AlsSchwerpunkte für 2008 nannte er die Überdachung des kleinenSchlosshofes, den Einbau des «Schönen Tores» der ehemaligenSchlosskapelle und den Ausbau des Zwischenflügels Nord für dieRüstkammer. Die Gesamtkosten für den Wiederaufbau des 1945 zerstörtenGebäudekomplexes und den Umbau für die Staatlichen Kunstsammlungenbetragen nach derzeitigen Berechnungen 337 Millionen Euro, sagte derMinister.

Die aus dem 16. Jahrhundert stammende Residenz der sächsischenKurfürsten und Könige, wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt.In der Nachkriegszeit verhinderten Denkmalpfleger die Vernichtung derÜberreste durch die DDR-Führung, der Wiederaufbau begann 1985. MitMünz- und Kupferstich-Kabinett sowie dem Grünen Gewölbe beherbergtdas Schloss bereits drei Museen sowie die Verwaltung undKunstbibliothek. Den nächsten Abschnitt bildet laut Ministerium imFrühjahr die Montage des filigranen Membrandachs über dem KleinenSchlosshof. Die kuppelförmige Stahlkonstruktion aus rautenförmigenFeldern soll ein Museumsfoyer schaffen.

Mit dem «Schönen Tor», das 1555 als Portal für die Schlosskapellegeschaffen wurde, kehrt eines der bedeutendsten Tore der deutschenRenaissance an den Ursprungsort zurück, sagte Tillich. Das Tor,bestehend aus Sandstein und einer bildhauerisch gestaltetenEichenholz-Tür, wurde restauriert. Gefährdete Originalteile wurdendabei durch Kopien oder Abgüsse ersetzt.

Weiterer Schwerpunkt sind 2008 die Planungen für dieFassadengestaltung im großen Schlosshof, die bis 2011 wieder mitSgraffitodekorationen - einer Kratz-Putz-Technik - versehen seinsollen. Zudem sind erste Schritte für die Rekonstruktion derParaderäume im Westflügel vorgesehen. Die acht Räume, darunterAudienzgemach - später Thronsaal - und Schlafzimmer, sollen nach demVorbild des Kurfürst-Königs August der Starke (1670-1733)rekonstruiert werden. «Damit wird dem Schloss sein barockes Zentrumwiedergegeben», sagte Tillich.