RTL-Dschungelcamp - "Ich bin ein Star holt mich hier raus": RTL-Dschungelcamp - "Ich bin ein Star holt mich hier raus": Menderes Bagci ist der neue Dschungelkönig

Nach 15 Tagen im RTL-Dschungel stehen die Finalisten fest: Ex-Fußballnationalspieler Thorsten Legat, Reality-Sternchen Sophia Wollersheim und DSDS-Dauerkandidat Menderes Bagci sind die drei verbliebenen Wettbewerber im Kampf um die Krone. Das Finale im Überblick.

Thorsten rechnet vor Helenas Auszug nur wenige Meter von der schlafenden Camp-Kollegin und erklärten Feindin ab. „Nach dieser Show gibt es keine Helena Fürst mehr für mich“, erklärt er der Wollersheim. Eine verbale Klatsche kann sich die Retterin der Armen beim Auszug nicht verkneifen: „Du hattest nie ein TV-Format. Ich war sechs Jahre ein Gesicht von RTL und werde weiter im TV-Geschäft bleiben.“, sagt sie stolz zu Sophia. Die Erleichterung nach dem Abgang ist deutlich zu spüren, Sonja Zietlow fasst schmerzlos zusammen: „Rasta la vista!“.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt, welche Prüfungen am letzten Tag anstanden.

Die Finalprüfungen stehen an und haben in diesem Jahr originelle Namen. Thorsten Legat wählt „Kasalla“, Sophia Wollersheim „Hallöchen Popöchen“ und Menderes „Come on“. Zufälle gibt’s. Und da behaupten einige Gegner des Formates, die Handlungen seien geskriptet. Die Regeln sind unverändert: Bei drei erkämpften Sternen pro Prüfung gibt’s fürs Team beim finalen Dschungel-Dinner jeweils für jeden eine Vorspeise, eine Hauptspeise und ein Dessert. Mit dem vierten Stern erspielt sich der Prüfling ein Getränk, Stern fünf sichert ein besonderes Goodie für ihn ganz allein.

Thorsten stellt sich der Herausforderung als Erster. Wie immer hochmotiviert und mit starrem Blick trifft er auf Kakerlaken und … Salamander? Ka-sal-la eben. Legat hat das Wortspiel durchschaut. Nein, es sind neben Kakerlaken Mehlwürmer, Schlangen, Krebse und ein erschrockener Waran, der kurz schluckt, als Legat seine Glatze durch die Membran steckt.

In drei Boxen muss sich der Bochumer durch allerlei Getier wühlen und beim Lockern der Sterne Zungenfertigkeit beweisen. Wenn auch auf ganz andere Art als es die Zuschauer von ihm gewöhnt waren. Beim Anblick der Fleischabfälle entgegnet er zum Erstaunen der Moderatorin: „Super, kenn ich irgendwoher!“. Da wollen wir nicht die Essgewohnheiten des Ex-Fußballers hinterfragen.

„Früher bei meinem Vater im Garten.“ Mit einem motivierenden „Mach hinne, Legat!“ katapultiert er sich selbst ins Ziel. Fünf von fünf Sternen sind geschafft. Sein Resümee: „Ich weiß jetzt, wo meine Grenzen sind: Ich hab keine!“ Voller Endorphine und mit Dschungelschleim bedeckt, erwartet er Siegesfeiern im Camp. Die Realität zeigt eine schläfrige Sophia, die im Liegen begeistert mit einem „Ach, hast du alles bestanden?“ gratuliert. „Das war emotionslos“ sagt er enttäuscht. Natürlich nur im Einzelinterview.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt, wie sich Sophia schlägt.

TV-Sternchen Wollersheim muss den Hauptgang heimbringen. Thorsten zweifelt im Vorfeld an Sophias Stärke und gibt zu verstehen „Hätte ich mal lieber die Hauptspeise geholt.“ An der Reihe ist eine der gefürchteten Essensprüfungen. Auf der Menükarte stehen: fünf Buschköstlichkeiten oder als Austausch jeweils eine (wirklich) leckere Alternative. Entscheidet sich die Dame für Letztere, gibt es von Teamkollege Legat aber wahrscheinlich „Kasalla“. Dann entfällt die Hauptspeise fürs Team nämlich komplett.  Während Sonja Zietlow versucht, Gang Nummer eins, Fischaugen mit Pupille, schmackhaft zu machen, wählt Sophia ihre Kommentare mit Bedacht: „Ich werd das jetzt einfach reinschieben!“ Die Alternative, Obstsalat, wird verschmäht. Auch die Schweinehoden zieht sie dem Gulasch vor - „ist ja kein ungarisches“. So viel Stolz muss sein.

Unter Würgen erspielt sie Stern zwei und fügt an: „Der Hoden steckt mir immer noch im Hals fest.“. Hartwig kontert: „Ob du den Satz mal nicht bereuen wirst!?“ Anstatt eines guten Glases Chardonnay genehmigt sie sich in Runde drei lieber ein Gläschen Hirschblut. Es folgen das viel phantasierte Wiener Schnitzel und Pommes frites, aber der Wille ist stärker. Beim Verschlingen der stattdessen servierten Vagina einer Krokodilsdame überkommt sie der Würgereiz. Dennoch verliert sie den Teamgeist nicht aus den Augen: „Jetzt bin ich einmal hier!“.

Süßer Abschluss sind Brownies mit einer Kugel Vanilleeis. Ach nein. Es sind die lebenden Mehlwürmer, die dann wohl eher die Herausforderung darstellen. Aus Tierliebe verzichtet die Gerechtigkeitskämpferin schließlich doch lieber auf ihr Goodie und schenkt drei Würmern die verdiente Freiheit. Das Ergebnis sind vier Sterne, ganz uneigennützig erspielt und Grund genug, mit „geschwellter Brust von dannen zu ziehen“.

Lesen Sie im nächsten Abschitt, wie Menderes in die Gruft steigt.

Menderes, bei den Zuschauern Favorit auf die Krone, kann nun noch einmal zeigen, was er drauf hat. Singen ist es nicht. Aber vielleicht darf er die Geschichte über seine Prüfung hinterher den anderen mal selbst erzählen.

In einer Art Grab unter der Erde muss er, ohne zu sehen, was um ihn herum passiert, fünf Minuten verweilen. Für jede Minute Ausdauer gibt es einen Stern. „Klingt gut“, freut sich der schüchterne Jasager. Ob er sich gleich auch noch für die Aufgabe bedankt? An Dr. Bob zumindest verliert er ein herzliches „Thank you very much“.

Dutzende Dschungel-und Darwin-Pythons leisten ihm Gesellschaft. In tiefer Meditation erträgt er, was da so auf ihm kreucht und fleucht. „Du bist schon noch wach?“ kommt prompt die Nachfrage der Moderatorin. Zu früh gefreut: Er beginnt, „Pures Gold“ von Norman Langen zu singen – ob er dem Gesangskollegen damit einen Gefallen tut? „Come on, babe“ und „Never give up“ werden jetzt zu seinen Kampfsprüchen. Trotz seiner erspielten fünf Sterne sagt er enttäuscht „Ich hätte mir ein bisschen mehr Action gewünscht.“

Lesen Sie im nächsten Abschnitt, was Thorsten fast weinen lässt.

„Kommen ein Türke, eine Blondine und ein Glatzkopf in ein Restaurant, …“

Was wie der Anfang eines schlechten Kneipenwitzes klingt, ist die Einleitung des Festmahls durch die Moderatoren. Geschmacksexplosionen und Extasen folgen. „Das war wie Gaumensex. Ich wein‘ gleich.“, fasst Legat, poetisch wie immer, zusammen. Und das war nur die Vorspeise. Es gibt Blattsalat. Menderes beschwert sich über die zu kleinen Mengen bei der Hauptspeise. Pommes Frites und Fleisch. Aber es war delikat. „Delikatös“, korrigiert Legat. Ob ernst oder nicht. Er hat das letzte Wort. Eine Mascarpone bildet den krönenden Abschluss, bevor gekrönt wird.

Sophia Wollersheim: „Weil ich ehrlich bin, offen bin und kein ‚Ja‘ sage.“,  „Frauenpower an die Macht!“

Thorsten Legat:  „Ich bin Kasalla!“ und „Dschungelcamp ist nach Bundesliga das Highlight meines Lebens!

Menderes Bagci: „Ein Dschungelkönig muss fleißig und mutig sein.“, „Come on“ ist mein Schlachtruf!“

Die spontanen verbalen Ergüsse der Kandidaten sagen mehr als 1.000 Worte. Das können auch die 20 Sekunden nicht toppen, in denen die Konkurrenten noch einmal direkt der Kamera mitteilen können, warum nur sie es verdient haben, zu gewinnen. Legat lobt sich und seine Stärke. Sophia findet es sensationell, dass die Zuschauer entdeckt haben, dass hinter ihrer Hülle auch ein Charakter steckt. Und Menderes? Der bedankt sich natürlich für alles.

Lesen Sie im nächsten Abschnitt, wie Menderes nach der Krone greift.

Die häppchenweise Verkündung des Zuschauervotings geht schnell über die Bühne: Legat muss sich mit Platz drei begnügen. Er ist sichtlich enttäuscht, freut sich aber auf Neu-Kumpel Jürgen Milski. Das eingespielte Best-Of des Ex-Fußballers besteht zu 80% aus Genital- und Fäkalwörtern, was so geballt in 60 Sekunden einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Die Verbliebenen dürfen nun noch einmal für sich werben. Letzte Gelegenheit für Sophia, Menderes zu diffamieren. „Wenn ihr mich mögt, weil ich nicht einfach nur lieb bin und zuhöre, sondern auch meine Meinung sage, ruft für mich an!“

Nun die „Überraschung“. Der Favorit ist Favorit: Menderes Bagci holt die Krone. Sophia erwärmt sich für einen künstlich wirkenden Glückwunsch und wird auch schon prompt von den Moderatoren aus dem Camp entführt. Auf den Schock fließen Tränen beim frisch gekürten Sieger. Sophias Best-Of im Beisein von Daniel und Sonja zeigen - wie sollte es anders sein - vordergründig zwei schlagkräftige Argumente und Zitate für die Ewigkeit.

Sonja fasst es treffend zusammen: „Eine Staffel, die viel verändert hat. Vor allem verbal.“

Stille und einsame Minuten vergehen bis zur Krönung. Begleitet von Michael Jackson’s „Heal the World“ und unter dem Drill des Camp-Sergeants kann Sieger Menderes endlich den Dschungel verlassen. Seine besten Momente zeigen ein selbstgesungenes Medley aus den Hits seines Musik-Idols, Motivationssprüchen und: genau, Danksagungen. Nach der offiziellen Krönung mit Blumenkranz und Zepter wollen die Moderatoren Zietlow und Hartwig natürlich das Wichtigste in Erfahrung bringen: „Wirst du jetzt immer noch bei DSDS antreten?“ Dieter Bohlen wird es vielleicht bangend hinter dem Fernseher erwartet haben: „Ja, aus Spaß gehe ich da bestimmt wieder hin.“

Ein seichtes Finale ohne Highlights geht zu Ende. Aber Titelvorschläge für den frischgebackenen König gibt es: „SuperMenderes-Come-on“ oder „Never give up, der I.“, so die Ideen der Moderatoren. Dass er niemals aufgibt, hat er in der Vergangenheit bewiesen. Hier hat er es in der ersten Runde geschafft: Aus dem Außenseiter wird ein Spitzenreiter.  Menderes ist ein bisschen sprachlos, weil er „bisher noch nie etwas gewonnen habe“. Wahrscheinlich auch bei keinem Preisausschreiben. Eines war er aber auf jeden Fall: dankbar. Für alles.