RTL-Dschungelcamp "Ich bin ein Star holt mich hier raus" RTL-Dschungelcamp "Ich bin ein Star holt mich hier raus": Ein Thorsten Legat wird emotional - viele Tränen und ein bisschen Freude
Köln - Tag neun im australischen Dschungel stand ganz im Zeichen des Abschieds. Denn nicht nur David Ortega, der Mann mit den wenigsten Anruferstimmen am Freitag, musste das Camp verlassen. Auch für Rolf Zacher ist die Show vorbei. Dr. Bob nahm den 74-Jährigen, der über Unwohlsein klagte, aus gesundheitlichen Gründen aus dem Wettbewerb.
Nach drei Männern (Gunther Gabriel, David Ortega und Rolf Zacher) muss aber nun auch die erste Frau die Segel streichen. Für Jenny Elvers endet die Zeit im Dschungel, sie bekam am Samstag die wenigsten Anrufe. Aber nun der Reihe nach.
Die Erkenntnis des Tages
Ein Thorsten Legat kann weinen. Nach seiner Dschungelprüfung wurde der kantige Ex-Kicker, den nichts einschüchtern kann, emotional. Seine Kinder vermisse er, seine eigene Kindheit sei vor allem aufgrund des „Drills“ seines Vaters schwer gewesen. Tränen fließen, der Zuschauer wird – untermalt von emotionaler Musik – daran erinnert, welchen Sender er gerade eingeschaltet hat.
Legat wäre aber nicht Legat, wenn er sich nicht schnell erholt hätte. Schon bei seiner Rückkehr ins Camp ist er (fast) wieder ganz der Alte.
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Die Prüfung
Zum ersten Mal wählten die „Stars“ selbst, wer in die Dschungelprüfung gehen soll. Helena glaubte an die sadistische Ader ihrer Mitbewohner und flehte ernsthaft, nicht nochmal nominiert zu werden. Die Camper hatten ein Einsehen, schließlich steigt mit jedem „Ist mir egal“-Prüfungsrückzug Helenas auch der Hunger im Camp.
Stattdessen stimmte das Camp fast (bis auf Menderes) einstimmig für Thorsten – auch der Ex-Fußballer selbst, der im Lothar-Matthäus-Stil in der dritten Person von sich sprach: „Zur Dschungelprüfung wähle ich heute Thorsten Legat“.
Nach seiner Wahl folgte eine Auslese aus dem Legatschen Sprüchebuch: „Badehose anziehen und dann geht’s rund, Männer!“, „Ich bin hier, um das Optimum rauszuholen. Und das Optimum ist ja: Die Höchstzahl der Sterne.“ und „Ich habe keine Lust zu versagen, ich habe so viele Versager schon gesehen. Versagen ist wie einen Krieg verlieren.“
Bei der Prüfung selbst musste sich Thorsten in zehn Minuten durch eine mit Wasser befüllte Höhle durchkämpfen. In Kammern, in denen unterschiedlichste Tiere warteten, waren insgesamt neun Sterne zu ergattern.
Ein Thorsten Legat sammelte – seinem Selbstverständnis entsprechend – tatsächlich alle Sterne, überwand als „Endgegner“ auch noch ein rund zwei Meter langes Krokodil. Zur Beruhigung: Sowohl Reptil, als auch Legat haben die Prüfung ohne Bissspuren überstanden.
Nach getaner Arbeit war aber vom „harten Hund“ Legat nur noch wenig zu sehen. Der Ex-Fußballer konnte seine Emotionen nicht mehr zurückhalten und gab Einblicke in sein Seelenleben: „Ich habe ein Abkommen mit meinen Kindern. Bis jetzt gewinnt der Papa.“ Legat sei eine Wette mit seinem Nachwuchs eingegangen. Er müsse alle Sterne ergattern. Gesagt, getan. Im Anschluss bricht es aber aus ihm heraus. „Ich vermisse meine Kinder. Mein Vater hat mich darauf gedrillt keine Angst zu haben. Das nehme ich mit ins Grab.“
Bei seiner Rückkehr ins Camp zeigte er sich aber wieder erholt. „Aufstehen, ihr Pisser. Alle (Sterne, Anm. d. Red.)!“, so seine kurze Mitteilung, dass es ein üppiges Abendessen geben werde, um dann doch noch zu gestehen, dass die Prüfung härter war als angenommen: „Ich habe da in das Becken Pipi gemacht.“ Aha.
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Der krönende Abschied des David O.
Entweder man lacht über ihn, oder er strapaziert Nerven – dazwischen gibt es in der Betrachtung des David Ortega wohl kaum Spielraum. Seine Rolle als Camp-Philosoph hat der ehemalige „Köln 50667“-Schauspieler bis zuletzt mit Leben gefüllt. Etwas überraschend kam daher die Verkündung am Freitag, er müsse das Camp als erster Kandidat verlassen. Zum Abschied präsentierte sich David aber nochmal in Topform.
Zunächst bewies der 30-Jährige seine medizinischen Fähigkeiten, als er bei Patient Rolf feststellte, dass sich „das Herz so anhört, als hätte es keinen richtigen Takt.“ Und tatsächlich: Dr. Bob bestätigt die Diagnose und nimmt Rolf aus dem Dschungel.
Nach dessen Abgang war es aber für Ortega selbst an der Zeit, Abschied zu nehmen. Die Enttäuschung merkte man dem Schauspieler an, dennoch ließ er es sich nicht nehmen, einen letzten großen Auftritt hinzulegen.
Im Abschiedsinterview äußert er sich zu den Gründen für seinen frühzeitigen Abschied. „Am Ende ist es egal, weil es so ist, ist es so. Ich bin raus.“ Wahre Worte. Im Anschluss verabschiedete er jede Spezies, die im Dschungel beheimatet ist (oder auch nicht), einzeln: „Ciao Schlangen, ciao Spinnen, ciao Insekten, ciao Vögel, ciao Gorillas und Affen.“
Eine Ode an den Dschungel durfte auch nicht fehlen: „Das ist echt Dschungel, Dschungel, Dschungel - nur Bäume. Das sind hier viel mehr Bäume als in Deutschland, also größer und viel mehr Dichte. Aber die Bäume sind exotischer irgendwie, die sind so rein.“ Ah ja. Eines steht fest: Diese Weisheiten werden wir definitiv vermissen.
Im Camp hielt sich die Trauer über Davids Abschied übrigens in Grenzen. Sophia Wollersheim stellte sogar eine steile These zu David frühzeitigem Aus auf: „Ich frage mich, warum die Zuschauer den David rausgewählt haben. Ging der denen auch so auf den Sack wie mir?“ Nana - Nachtreten ist aber kein guter Stil, Frau Wollersheim!
Zum Abschluss seines Dschungelaufenthalts brachte es David wenigstens noch den Spruch des Tages. Mehr dazu auf der nächsten Seite.
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Der Spruch des Tages
„Jetzt bin ich der erste, der das Camp verlässt. Also bin ich jetzt Rückwärts-Dschungelkönig“, David Ortga, 23. Januar 2014 im australischen Dschungel.
Die besten Tweets zur Sendung
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Die Tränen
Es flossen Tränen. Viele Tränen. Bei vielen Camp-Bewohnern. Ob nun ehrliche Trauer oder einfach nur blank liegende Nerven nach acht Tagen im australischen Dschungel sei mal dahingestellt.
Jedenfalls löste der Abschied von Rolf Zacher ganz besonders bei zwei Teilnehmern eine Tränenflut aus. Menderes Bagci, sowieso nah am Wasser gebaut, hat in Rolf Zacher offenbar eine Vaterfigur gefunden. Klar, dass da beim Abschied Tränen fließen. Wenn man den Worten von Menderes jedoch mal genau lauscht, könnte sich der geneigte Zuschauer schnell an eine Grabrede erinnert fühlen.
Vielleicht sollte man den jungen Mann mal aufklären, dass es dem 74-Jährigen im Hotel Versace gut geht. Helena Fürst tröstet Menderes mit den Worten: „Ich bin auch noch da.“ Und wir dachten, sie wollte Menderes aufmuntern.
Einen unerwarteten Gefühlsausbruch erlebte auch Jürgen Milski, den der Auszug Zachers offenbar an den Tod seines eigenen Vaters erinnerte, von dem er sich nicht mehr habe verabschieden können. Hier ist es vor allem Haudegen Thorsten Legat, der den Moderator tröstet – letztlich erfolgreich.
Und dann war da noch Ricky, der sich von der ganzen Camp-Welt missverstanden und nicht ernstgenommen fühlte. So verbrachte er den Abend lieber jammernd im Dschungeltelefon, als gemeinsam mit seinen Mitbewohnern das von Thorsten erspielte üppige Abendessen zu verspeisen. Beinahe ertrinkend im schier unerträgliche Selbstmitleid („Ich möchte keine Schlange sein!“) musste er auch noch mit ansehen, wie die Camp-Bewohner seine Portion des Abendessens mitverschlungen haben. Dabei gab es ausgerechnet Rickys Lieblingsfrucht – Bananen. Doch diese Nachricht trug der ehemalige Moderator mit beinahe erstaunlicher Fassung.
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Die Zickereien
Die Macher der Sendung wissen schon, wie sie Unruhe ins Camp bringen. Nicht, dass es bei der diesjährigen Besetzung davon nicht schon genug gäbe, aber durch gezielte Aktionen provoziert RTL weitere Spannungen – das kennen wir.
Bei der Schatzsuche mussten dieses Mal Jenny Elvers und Sophia Wollersheim allen Mitbewohnern Tiere zuordnen. Der Clou: Die Schatzkiste bekamen sie erst, wenn das Duo die Tiere genau gleich zugeordnet haben wie die restliche Gruppe im Camp. Nun gingen die Diskussionen los. Wer ist die Schlange, wer ist die Katze, wer ist der Hengst?
Letztlich fiel die Wahl der Schlange auf Ricky, vermutlich, weil er es sich am Vortag durch sein Verhalten gegenüber Helena bei einigen Mitbewohnern verscherzt hatte. Helena musste sich am Ende zerknirscht mit der Rolle der Ziege anfreunden.
Der Abschied
Zweiter Auszug, zweite Überraschung. Nachdem am ersten Tag David Ortega das Camp verlassen musste, hat es am zweiten Tag Jenny Elvers erwischt. Zwar spielte sie in der ersten Woche keine Hauptrolle im Camp, dennoch war ihr durchaus vor allem aufgrund ihrer Prominenz zuzutrauen, noch ein paar Runden weiter zu kommen. Doch der Zuschauer entschied anders.
Wirklich traurig schien Elvers über ihren Auszug nicht zu sein, setzte sie doch zum spontanen Jubelschrei an, als Daniel Hartwig und Sonja Zietlow ihr Aus verkündeten. Ob der wirklich ernst gemeint war, ist aber fraglich. Wer scheidet denn schon gerne so früh in einem Wettbewerb aus?