Rock- und Pop-Konzerte im März

Berlin - Zum Frühlingsbeginn kehren gleich mehrere, zuletzt in Vergessenheit geratene, deutsche Bands und Solokünstler zurück auf die Bühne. Doch der März bringt auch Neues in die deutschen Konzerthäuser.
Zu den größten internationalen Stars, die im März in Deutschland spielen, gehört ein schottischer Fußballfan.
AMY MACDONALD ist seit zehn Jahren erfolgreich im Geschäft, doch auch sie wird noch dann und wann nervös - zum Beispiel wenn sie Bundestrainer Joachim Löw im Publikum entdeckt. „Ich dachte mir 'Oh Gott, da steht dieser großartige Fußballtrainer und er tanzt zu meiner Musik und singt meine Texte'”, erinnert sich die Schottin an die Begegnung. Löw ist bekennender Fan der Singer-Songwriterin und lud den Fußballfan Macdonald auch schon mal zu einem Spiel der DFB-Elf gegen Schottland ein. Im März hat der Nationaltrainer die nächste Gelegenheit, die talentierte und erfolgreiche Sängerin live zu erleben. Vier Jahre nach ihrem letzten Studioalbum „Life In A Beautiful Light”, das wie alle ihre drei Alben bisher in Deutschland Platinstatus erreichte, tourt die folkige Popsängerin mit ihrem neuen Langspieler „Under Stars”. Station macht Amy Macdonald in Köln, Bremen, München, Lingen, Leipzig und Berlin.
KORN oder KoЯn, wie sich die Band selbst buchstabiert, heizt ihren Fans schon seit 1993 ein. Seitdem legten die Mitbegründer des Nu Metal verlässlich alle zwei bis drei Jahre ein neues Studioalbum vor. Mit „Untouchables” schafften die Kalifornier 2002 endgültig auch hierzulande den Durchbruch und erklommen die Spitze der deutschen Albumcharts. Mit ihren düsteren Texten treffen KoЯn den Nerv vieler frustrierter Jugendlicher, der facettenreiche Gesang von Sänger und Dudelsackspieler Jonathan Davis, der vom wimmernden Weinen bis zum kaum erträglichen Kreischen so ziemlich jede menschliche Emotion zu vertonen vermag, ist legendär. Die Metalheads in Deutschland können sich auf fünf Konzerte in Stuttgart, Düsseldorf, Hamburg, Berlin und München freuen.
YVONNE CATTERFELD brauchte lange, um in der Musikwelt ernstgenommen zu werden. Vielleicht lag das daran, dass sie ihre ersten Songs von Dieter Bohlen produzieren ließ, vielleicht auch an ihrer Rolle in der RTL-Soap „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten”. Dabei widmete sich die gebürtige Erfurterin schon viel früher der Musik, als dem Schauspiel. Heute, knapp 16 Jahre nach ihrem Debüt bei „GZSZ” und 14 Jahre nach ihrer ersten Single, hat sie sich in beiden Künsten einen Namen gemacht. Ein Selbstläufer wurde die Karriere der Popsängerin jedoch nicht. Das jüngste ihrer sechs Albumcharts, „Lieber so” von 2013, kam erst so richtig beim Publikum an, als Catterfeld 2015 in Xavier Naidoos TV-Show „Sing mein Song - das Tauschkonzert” daraus sang. Die Fans dankten ihr die Erinnerung und kauften die Platte zwei Jahre nach Veröffentlichung zurück in die Charts. Nun erscheint Catterfelds siebtes Studioalbum „Guten Morgen Freiheit”. Auf elf Konzerten, unter anderem in Köln, Hamburg und München, stellt sie es im März dem deutschen Publikum vor.
TOKIO HOTEL spalteten 2005 Deutschland, so wie es alle Bands tun, die bei jungen Mädchen Erfolg haben. Mit „Durch den Monsun” brach die Band um die Magdeburger Zwillinge Bill und Tom Kaulitz tausende Teenie-Herzen. Als eine von wenigen deutschen Bands gelang es Tokio Hotel, auch international auf sich aufmerksam zu machen: „Schrei” schaffte es als erstes Debütalbum einer deutschen Band auf Anhieb in die Top 20 der französischen Charts, die englische Version „Scream” schaffte es in die US-Billboard-Charts, auch in Kanada, Südamerika, Israel und Russland erspielte sich die Band eine eigene Fangemeinde. Als die Begeisterung teilweise in Stalking umschlug, zogen sich die vier 2010 zunächst aus der Öffentlichkeit zurück. Nach mäßigem Erfolg für ihr 2014 erschienenes Album „Kings of Suburbia” melden sich Tokio Hotel in diesem Jahr mit dem fünften Studioalbum „Dream Machine” und einer großen Europa-Tournee zurück. Die Tour startet am 12. März in London und macht unter anderem in Hamburg, Frankfurt und Leipzig halt.
WALLIS BIRDs ersten zwei Lebensjahre deuteten nicht unbedingt auf eine große Musikerkarriere hin: Mit nur einem Jahr riss der Irin ein Rasenmäher alle Finger der linken Hand ab, nur vier konnten wieder angenäht werden. Davon lässt man sich in Irland jedoch nicht vom Musizieren abbringen - zum zweiten Geburtstag schenkte ihr Vater Wallis eine Gitarre. Gut 30 Jahre später dankt es ihm die Musikwelt. Kritiker vergleichen ihre Stimme mit Janis Joplin und Eva Cassidy, Fans sind begeistert vom irisch-elektronischen Gitarrensound und der Energie, die Bird auf die Bühne bringt und die regelmäßig Gitarrensaiten reißen lässt. Ihr Repertoire reicht von sanften A-Capella-Stücken bis hin zu rockigen Tanznummern. Mit „Home” legte die Wahlberlinerin im Herbst vergangenen Jahres ihr sechstes Album vor, mit dem sie ab März durch Deutschland tourt. Halt macht Bird dabei unter anderem in Bochum, Hannover, Freiburg und Ulm. (dpa)