Robert Harris Robert Harris: Inferno in Pompeji: Hilflosigkeit einer Weltmacht
Hamburg/dpa. - Robert Harris steuert in seinem Roman «Pompeji», einer Geschichte um Liebe, Intrigen, Korruption und Macht, unausweichlich dem Inferno am 24. August 79 nach Christus entgegen.
Die Stunden vor der Katastrophe und die Apokalypse für die Menschen am Rande des Vulkans sind gleichzeitig die Schilderung der Ohnmacht der Weltmacht Rom. Das Inferno bahnt sich langsam an. Zunächst kämpfen die Protagonisten gegen eine stockende Wasserversorgung für Tausende von Menschen - nicht wissend, dass die Leitungen durch ein Verschieben der Erdmassen verstopft sind und der Ausbruch des Vulkan sich stetig nähert. Der frühere Reporter Harris, der bereits mit «Vaterland» oder «Enigma» Welterfolge feierte, erweckt die Gesellschaft des alten Roms zum Leben und setzt dabei spielerisch seine Hauptfiguren, den Wasserbaumeister Attilius, den korrupten und machthungrigen Ex-Sklaven Ampliatus, dessen Tochter Corelia oder den schwergewichtigen und wissbegierigen Flottenbefehlshaber Plinius, ein. Fast 2000 Jahre nach dem Inferno von Pompeji - gut recherchiert und Detail getreu - beschreibt Harris eine untergegangene Epoche, deren Spuren noch zu sehen sind.
Robert Harris
Pompeji
Heyne-Verlag, München
378 S., Euro 20,00
ISBN 3-453-87748-9