Religion und Meinungsfreiheit Religion und Meinungsfreiheit: Nathan der Weise aus Usbekistan

Erfurt/dpa. - Sie erscheinen unter anderem auf DVD.
Die Ringparabel über die Chance eines friedvollenMiteinanders verschiedener Nationen und Religionen sei vor demHintergrund religiöser Auseinandersetzungen hoch aktuell, sagteVerleger Kurt Kalischke der dpa. «Die Politik redet nur vonBeendigung von Kriegen. Lessing hat den Abbau von Mauern in denGedanken vorweggenommen.»
Die in der Klassik-Edition des Verlages entstehenden DVDs sind für den Literaturunterricht in Deutschland, muslimischen Ländern und Israel bestimmt. Es gebe bereits unter anderen großes Interesse aus Usbekistan und den umliegenden muslimischen Staaten, sagte Kalischke.
Der 1995 gegründete Verlag bringt seit zwei Jahren für denUnterricht Werke des Weltkulturerbes wie Schillers «Tell» oderShakespeares «Romeo und Julia» heraus. Zu dem Paket gehören neben der DVD mit der Aufzeichnung einer wichtigen Theater-Inszenierung auch ein Hörbuch und der Text in mehreren Sprachen.
Die deutsche Version von Gotthold Ephraim Lessings «Nathan» umToleranz und Weltoffenheit ist am Samstag im neuen Hans Otto Theater in Potsdam aufgezeichnet worden. Regisseur und Intendant Uwe Eric Laufenberg inszenierte das Stück. «Die Inszenierung am usbekischen Nationaltheater in Taschkent werden wir Anfang Oktober zur 1000-Jahrfeier der Stadt aufzeichnen», sagte der Verlagsleiter. Wenige Tage später folge der israelische «Nathan» in Regie von George Tavori in Tel Aviv.
Das Projekt wird ergänzt durch eine Dokumentation, die angeschichtsträchtigen Orten in den drei Ländern die Ringparabelnachzeichnen soll. «Regisseur Andreas Morell dreht an der Stiftsruine im thüringischen Paulinzella, an Moscheen in Taschkent und an der Klagemauer und dem Tempelberg in Jerusalem», sagte Kalischke. Unterstützt wird das Projekt unter anderem vom Goethe-Institut. Die Premiere des «Nathan»-Projektes ist für den 16. Dezember bei einer Ausstellungseröffnung im Theater Puttbus auf Rügen geplant.