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Rammstein Rammstein: Punk im Pornoladen

Von STEFFEN KÖNAU 16.09.2009, 16:49

BEESENSTEDT/MZ. - Ein Werbecoup, der die sechs Musiker vollen Körpereinsatz gekostet hat. Im Video, in Szene gesetzt von Regisseur Jonas Akerlund, der für Madonna arbeitete und das "Paparazzi"-Video für Lady Gaga gedreht hatte, agieren die sechs Musiker in eindeutigen Posen, assistiert von einem halben Dutzend Pornodarstellerinnen.

Zielten frühere Skandal-Clips der Band zumindest noch darauf, im Fernsehen gezeigt zu werden, verzichtet das Sextett hier von vornherein darauf. Selbst bei Youtube wird "Pussy" nicht einmal im altersgeschützten Bereich laufen - muss es aber auch nicht, wie die Rammstein-Geschichte zeigt. Immer wieder war es der Gruppe um Sänger Till Lindemann und die früheren Feeling-B-Musiker Christian Lorenz und Paul Landers gelungen, Aufsehen mit provokativen Verfilmungen ihrer Musik zu erregen. Jugendschützer bescheinigten ihrem Clip zu "Mein Teil", er sei geeignet, "die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu beeinträchtigen". Auch die mit alten Leni-Riefenstahl-Aufnahmen von Olympia 1933 unterlegte Nummer "Stripped" wurde kritisiert.

Diesmal spielt die Band die Skandalkarte selbst aus. Die Filmpremiere auf einem Amateurporno-Portal im Internet, im Text deutet dunkles Grollen Böses an: "Schönes Fräulein, Lust auf mehr? / Blitzkrieg mit dem Fleischgewehr". In einem Monat folgt das Album, für das die Band in einem Schloss im Saalekreis probte. Es heißt "Liebe ist für alle da".