Proteste: Berliner Konzert gegen Gewalt mit Bushido
Berlin/dpa. - Mit Musik gegen Gewalt - prominente Künstler wie die Sängerinnen Sarah Connor und LaFee sowie die Bands Mia. und US5 wollen an diesem Samstag bei einem Konzert in Berlin zu einem friedlichen Start in das neue Schuljahr aufrufen.
Trotz heftiger Kritik in den vergangenen Wochen soll auch der umstrittene Rapper Bushido auf der Bühne stehen. Die sechsstündige Veranstaltung der Jugendzeitschrift «Bravo» direkt am Brandenburger Tor steht unter dem Motto «Schau nicht weg!». Berliner Lesben- und Schwulenvereinigungen kündigten an, mit einer Kundgebung gegen Bushidos Auftritt zu protestieren.
Der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) hatte gefordert, den Auftritt von Bushido abzusagen. «Bisher stellt sich "Bravo" aber taub», sagte LSVD-Sprecher Alexander Zinn der dpa. Der Rapper verachte in seinen «Hass-Texten» Homosexuelle. Initiator des Protestes ist das Berliner Informations- und Beratungszentrum «Mann-O-Meter» für schwule Männer. Knapp zwei Drittel der unter 18-jährigen Schwulen und Bisexuellen sind den Angaben zufolge von Gewalt betroffen.
Zuvor hatte bereits die Berliner Grünen-Fraktion erklärt, der Rapper sei als Botschafter gegen Gewalt «völlig ungeeignet». Bushido selber hatte kürzlich in einem Interview seinen Auftritt verteidigt. Das Konzert wird von dem Musiksender «Viva» übertragen und ist Teil einer «Bravo»-Aktion, die sich für mehr Toleranz einsetzt.