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Popmusik Popmusik: Lustvoller Robbie Williams stellt neues Album vor

07.10.2005, 15:01

Berlin/dpa. - Unbändige Lebenslust und ein bisschenMelancholie: Mit dieser Mischung macht Popstar Robbie Williams (31)seine Fans verrückt. In einem Hangar des Berliner FlughafensTempelhof stellte der Brite am Freitag erstmals sein neues Album«Intensive Care» (etwa: Intensivpflege) vor. Darin spiegelt sich auchmusikalisch perfekt «Robbies» Seelenlage zwischen dem Frauenheld und dem einsamen Kämpfer.

«Es ist mein bestes Album», meinte er. «Aber das sage ich vonjedem Album.» Bestens aufgelegt lud der lustvoll mit seinem Sexappealspielende Sänger scherzhaft gleich ein Dutzend Reporterinnen in seinHotelzimmer ein.

Sichtlich amüsiert gab er vor Journalisten unter anderem ausTaiwan, Australien, Island und Kroatien eines seinerBerufsgeheimnisse preis. «Meine ganze Karriere basiert auf diesendrei Bewegungen», meinte er und setzte sich nacheinander als Freddie Mercury, Tina Turner und Mick Jagger in Pose.

Dass er zwar in Europa ein gefeierter Star ist, in seiner neuenWahlheimat Amerika aber bislang kaum Erfolge hatte, macht ihm nichtsaus. «Ich habe noch gar nicht versucht, den US-Markt zu erobern»,sagte Williams. «Das ist nicht wichtig für mich.» In den vergangenenzehn Jahren sei er insgesamt nur zwei Monate lang auf Werbetour inden USA gewesen. «Ich will nicht allen Leuten dort die Händeschütteln, Radiostationen besuchen und bei unzähligen Barbeque-Partysdabei sein», sagte der Sänger.

Nach Angaben von Emi Music erscheint sein Album vorerst auch nichtin den USA. Dennoch lebt Williams seit einiger Zeit in Los Angeles,wo er es genießt unerkannt von der Öffentlichkeit auf die Straßegehen zu können und auch eine Freundin haben soll. Aber: «Das gehteuch nichts an!», sagte der Star.

Williams verteidigte das wegen angeblichen Kokain-Konsums in dieSchlagzeilen geratene britische Model Kate Moss. «Sie ist eine Ikone.Sie hat niemanden verletzt und nichts Falsches getan. Was sie privatmacht, das ist ihre eigene Sache», sagte «Rob». Die Medien hättensehr viel Macht über Prominente, meinte er. «Es ist beängstigend,eine öffentliche Person zu sein.» Ihn hätte es nicht gewundert, wennMoss nach der Hetzjagd einen Selbstmordversuch unternommen hätte. DerEx-Take-That-Sänger nahm selbst eine Zeit lang Drogen. Heute gehe esihm besser denn je, sagte er. «Ich habe keine Ängste, ich liebe es,ein Popstar zu sein.»

«Mit meinem neuen Album will ich an die Nostalgie der 80er-Jahre-Musik erinnern», sagte er. «Es bricht mir manchmal das Herz, wenn ichSongs von damals höre. Und ich hoffe, dass meine Lieder den Leutennoch in 15 bis 20 Jahren das Herz brechen werden.» Zwölf neue Songssind auf dem Album, das in Deutschland am 21. Oktober erscheint.Nummern mit aufputschendem Gitarrenrock sind ebenso dabei wieelegische, mit Streichern unterlegte Balladen, in denen «Rob» von derSuche nach der großen Liebe und der Midlife-Krise mit 30 Jahrensingt. Synthie-Pop wechselt mit Reggae-Klängen ab, für jedenMusikgeschmack soll etwas dabei sein. Ob einer der Songs das Zeug zumganz großen Hit hat, das ist offen.

Im nächsten Jahr werde er auf große Tournee gehen, verrietWilliams, der bereits an diesem Sonntag im Berliner Velodrom einerstes Konzert mit den neuen Songs gibt. Auf das Jahr 2006 freut ersich jedoch auch noch aus einem anderem Grund: Der begeisterteFußballspieler drückt seiner Nation bei der Fußballweltmeisterschaftdie Daumen. «Ich hoffe, England gewinnt», meinte er. «Seit 50 Jahrenhatten wir nicht mehr so gute Chancen, die WM zu gewinnen. Wir habenzurzeit ausgezeichnete Spieler.»

Die dpa wird über das Konzert am Sonntag nicht berichten, weil dieVeranstalter Zugangsbeschränkungen für Fotojournalisten verhängthaben. Die Medien werden üblicherweise von den Agenturen mit Textenund Bildern beliefert. Dieses Angebot wird als eine Einheit gesehen.Es ist deshalb unverzichtbar, zu einem Konzertbericht auch dieentsprechenden Bilder anzubieten.