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Pop Pop: «Supergirl» hat Erfolg beschert

Von Mathias Liebing 19.01.2004, 17:36
Reamonn Garvey, Sänger der irisch-deutschen Rockband Reamonn. (Foto: dpa)
Reamonn Garvey, Sänger der irisch-deutschen Rockband Reamonn. (Foto: dpa) dpa

Leipzig/MZ. - Was wäre Reamonn ohne den 2000er Hit "Supergirl"? Sicher keine Band, die im prall gefüllten Leipziger Haus Auensee zur Samstagabend-Unterhaltung rufen würde. Dazu dürften es die Popmusiker beim Intro wohl nicht wagen, so sehr als Rockstars zu posieren.

Und Rea, der irische Sänger der Band, würde nicht mit einer Jacke auf die Bühne kommen, nur um sie nach acht Sekunden auf die Bühnenbretter zu werfen und das gute Stück einem Helfer zum gebückten Abtransport zu überlassen. Aber egal, "Supergirl" war eben einer der großartigsten Hits der letzten Jahre und alle nachfolgenden Singles taugten immerhin auch für die Rotationsschleifen der Radiosender. Deshalb ist die Hysterie, die Reamonn von der ersten bis zur letzten Reihe, also von den Bravo- Starschnitt-Sammlern bis zu Mittvierzigern, auslöst, in Ordnung.

Das fängt bei ihrer sauber arrangierten Musik nur an, die ausreichend Platz zum Kuscheln lässt und seltener ins Rockige verfällt. Die deutsch-irischen Musiker beweisen im Übrigen, dass Stars nicht gecastet werden müssen, sondern sich ihren Erfolg in einer echten Band auch erarbeiten können. So, wie es Reamonn seit 1999 machen, als sich die Band über eine Anzeige des Iren Rea traf.

Hübsch auch, wie der Sänger seinen Fans die Welt erklärt. So sagt er Sätze wie "Was euch unterscheidet, mach euch schön" oder "Ihr müsst keinem glauben, nur weil er einen Anzug an hat". Damit meint er George W. Bush und schickt hinterher: "Es ist unsere Welt, unsere Verantwortung und wir müssen aufpassen!" Dann streckt er den Massen zwei zum V gespreizte Finger entgehen: Wir werden siegen.