«Phantom der Oper» «Phantom der Oper»: Großes Staraufgebot feiert Filmpremiere

München/dpa. - Mit einem großen Staraufgebot ist amMittwochabend in München die Deutschland-Premiere der Musical-Verfilmung «Das Phantom der Oper» gefeiert worden. Andrew LloydWebbers Erfolgsstück kommt am 16. Dezember in die Kinos. Neben dembritischen Star-Komponisten («Evita», «Cats», «Starlight Express»)gab es auch für den Regisseur Joel Schumacher («Batman», «Nichtauflegen!») und für die Hauptdarsteller Emmy Rossum (Christine) undGerard Butler (Phantom) vom geladenen Münchner Publikum heftigenApplaus.
Wer das Musical liebt, hat nicht umsonst auf den Film gewartet.Gleich nach einer kurzen Eingangsszene in Schwarz-weiß hebt sich derVorhang, und zu der bekannten Musik beginnt ein Fest für die Augen:Farbenprächtige Kostüme strahlen mit der verschwenderischenAusstattung um die Wette. An Pathos bis hin zum Kitsch wird nichtgespart. Vom Gesangstalent der bisher eher unbekannten Darstellerwie der erst 18-jährigen Emmy Rossum als Christine oder GerardButler als Phantom dürfte keiner enttäuscht werden.
Die Verfilmung des Musicals sei eine «sexy, romantische undtragische junge Liebesgeschichte», beschrieb Regisseur Schumachersein Werk. Webber hat mit seiner Version der Geschichte um dasentstellte Musik-Genie, das um 1870 in den Katakomben der PariserOper haust und sich in eine junge Sängerin verliebt, Rekordegebrochen: Weltweit sahen bereits mehr als 80 Millionen Menschen dasMusical auf der Bühne.
«Der Film klingt fantastisch und sieht wunderbar aus», lobte SirAndrew sein von ihm produziertes Werk anlässlich der Weltpremiere amvergangenen Montagabend in London. In den USA wird der Filmpünktlich zum Weihnachtsgeschäft am 22. Dezember starten. Alsnächstes Großprojekt plant Webber ein Revival des Musicals«Evita» in London, sagte der 56-Jährige, der bereits mit 19 Jahrensein erstes Musical schrieb. Allerdings suche er noch nach einempassenden Theater.
Für das «Phantom» griff Webber aus der Romanvorlage des FranzosenGaston Leroux von 1911 vor allem die Liebesgeschichte auf. Damitgelang ihm ein Erfolg, der sämtliche vorangegangenen Umsetzungenübertraf. Bis heute wurde das Musical in 18 Ländern gespielt, rund2,4 Milliarden Euro flossen in die Theaterkassen. Die Idee, aus demMusical einen Film zu machen, kam ihm bereits vor 15 Jahren. «Damalsgab es aber einfach zu viele Verfilmungen des Stoffes in zu kurzerZeit», erklärt er - 1989 etwa mit Burt Lancaster in der Hauptrolle.
Vor allem die weiblichen Schauspieler hatten keine leichteAufgabe zu bewältigen: «Wir mussten täglich zwölf Stunden in diesenfurchtbar engen Korsetts arbeiten», sagte Minnie Driver, die im Filmdie hysterische Opern-Diva La Carlotta spielt. «Wir konnten nichtsessen und haben uns nur von Protein-Drinks ernährt. Das Musical zumFilm zu machen, sei weniger schwierig gewesen als erwartet, meinteder Regisseur. «Das Bühnenstück ist bereits sehr filmisch», sagteauch Webber, der nach «Evita» und «Jesus Christ Superstar» nun zumdritten Mal eine seiner Geschichten auf der Leinwand sieht.