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Pfingsfest Pfingsfest: An der Goitzsche pochen die Bässe

Von Janek Könau 12.05.2008, 15:48

Bitterfeld/MZ. - MDR-Sputnik lud an diesem Pfingstwochenende zum "Sputnik Spring Break" auf die Halbinsel Pouch bei Bitterfeld. Damit startet der Sender ein neues Kapitel in der Geschichte der bis dato in Halle zelebrierten Turntable Days.

Nun standen die Pforten erstmals auf dem noch jungem Festivalgelände offen. Von Wehmut bei den Feiernden keine Spur. Dabei war der Abschied nach sieben Jahren auf der halleschen Peißnitzinsel kein leichter. Aber die erwarteten 50 DJs, Bands und Künstler lassen den Gästen gar keine Zeit zum Trauern. Tausende sind gekommen. Und nach wie vor richtet sich das Hauptohrenmerk vor allem auf die elektronische Tanzmusik. Mit der zunehmenden Öffnung des Festivals überrascht es aber nicht mehr, auch Indierocker wie "Klee" oder "Wir sind Helden" im Programm zu finden. Sängerin Judith Holofernes, Vorzeige-Pop-Mutter und Band-Mutti der "Helden", scheint ihr Gastspiel vor dem Hauptbühnenpublikum zu genießen. Die Musiker stellen neues Material vor ("Die Konkurrenz") und beten zur Freude der Fans alte Hits herunter. Zu begeistern wissen anschließend auch die Freestyle Motocross-Profis mit ihren atemberaubenden Sprüngen in luftiger Höhe. Doch auch die schönste Pyroshow vermag nicht zu verdecken, dass der überstrapazierte Einschub eine günstige Umbaupause darstellt.

Wem es nachts zu kühl unter den Sternen wird, der zieht sich sich zum Tanzen in eines der drei großen Zirkuszelte zurück. Ganz klassisch werden hier zur Musik vom Plattenspieler die Sohlen bewegt. Egal ob House, Electronica oder Schranz - ob Moguai, Disco Dice oder die Wighnomy Brothers. Hier drehen nur die renommiertesten DJs die Teller. Kenner kommen zwangsweise auf ihre Kosten - und bei rasanten Beats ins Schwitzen.

Am Sonntag wird mit Spannung auf die Rapper von "Deichkind" gewartet, die mit norddeutscher Unterstützung von MC Ferris daherkommen. In ihren ulkigen Müllsack-Kostümen vermögen es die fünf Hamburger Jungs sogar, eine Bootsfahrt auf der tobenden Menge einzulegen. Dass auch exzessives Tanzen sichtbare Spuren hinterlässt, ist spätestens mit Sonnenaufgang nicht mehr zu leugnen. Erschöpfte Gestalten hieven sich in ihre Zelte, glücklich und sicher: Umzug von der Saale an den Baggersee gelungen, nächstes Pfingsten auf ein Neues.