Paulinerkirche Leipzig Paulinerkirche Leipzig: Uni-Rektor legt aus Protest sein Amt nieder

Leipzig/dpa. - Wissenschaftsminister Matthias Rößler (CDU) bedauerte denRücktritt des Rektors. «Das tut uns leid. Es ist seine Entscheidung»,sagte Ministeriumssprecher Steffen Große der dpa. «Unser Ziel bleibtdie Bebauung des Augustusplatzes und des Universitätsgeländes bis zum600. Jahrestag des Bestehens im Jahre 2009», sagte Große. In diesemSinne würden die Gespräche unabhängig von der nun folgenden Wahleines neuen Rektors mit allen Beteiligten fortgesetzt.
Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) bezeichneteden Rücktritt von Bigl als einen schwarzen Tag in der Geschichte derAlma mater lipsiensis. «Bei allem Verständnis für unterschiedlicheMeinungen in der Sache handelt es sich aus meiner Sicht bei derVorgehensweise des Freistaates um einen beispiellosen Affrontgegenüber der Universität», erklärte er. Der Gräben zwischen Land undUniversität seien tief. Sie könnten nur durch immense Anstrengungen,große Sachlichkeit und Kompromissbereitschaft aller Seiten überwundenwerden.
Auch PDS und SPD Sachsen geben der Landesregierung die Schuld amRücktritt des Rektors. Seine Entscheidung sei die «legitimeKonsequenz aus dem Intrigenspiel von Staatsregierung undPaulinerverein», kommentierte die hochschulpolitische Sprecherin derPDS-Landtagsfraktion, Heike Werner.
Der Hochschulsenat bekräftigte seine Beschlüsse zum Neubaukomplexam Augustusplatz. Er erwarte, dass an den bereits im Jahren 2000 vonRegierung und Universität formulierten Zielen festgehalten werde.Danach sollte der Hochschule ein geistiges Zentrum zurückgegebenwerden, mit dem auch an die gesprengte Paulinerkirche erinnert wird.Die Befürwortung des Wiederaufbaus der Paulinerkirche durch dasKabinett verlasse diesen Konsens, hieß es.
Der Senat habe auch beschlossen, dass die Universität bis aufweiteres nicht an den Verhandlungen um einen SächsischenHochschulkonsens teilnehme. Für Donnerstag angesetzte Gespräche mitWissenschaftsminister Matthias Rößler (CDU) seien abgesagt worden.

