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Paulinerkirche Leipzig Paulinerkirche Leipzig: Uni-Rektor legt aus Protest sein Amt nieder

30.01.2003, 14:29
Das Archivbild vom 10.04.2000 zeigt Volker Bigl, Rektor der Universität Leipzig. Bigl hat sein Amt niedergelegt. Das teilte die Universität am Donnerstag (30.01.2003) mit. Bigl hatte dieses Schritt angekündigt, falls die sächsischen Staatsregierung dem Wiederaufbau der Leipziger Paulinerkirche auf dem Uni-Campus zustimmt. Bigl, der seit 1997 Rektor der Leipziger Universität ist, hatte einen Neubau des Campus favorisiert. Darin sollten Elemente an die 1968 zerstörte Kirche erinnern. Das Campus-Gelände soll bis zum Jahre 2009 anlässlich des 600-jährigen Bestehens der Universität neu gebaut werden. (Foto: dpa)
Das Archivbild vom 10.04.2000 zeigt Volker Bigl, Rektor der Universität Leipzig. Bigl hat sein Amt niedergelegt. Das teilte die Universität am Donnerstag (30.01.2003) mit. Bigl hatte dieses Schritt angekündigt, falls die sächsischen Staatsregierung dem Wiederaufbau der Leipziger Paulinerkirche auf dem Uni-Campus zustimmt. Bigl, der seit 1997 Rektor der Leipziger Universität ist, hatte einen Neubau des Campus favorisiert. Darin sollten Elemente an die 1968 zerstörte Kirche erinnern. Das Campus-Gelände soll bis zum Jahre 2009 anlässlich des 600-jährigen Bestehens der Universität neu gebaut werden. (Foto: dpa) dpa

Leipzig/dpa. - Wissenschaftsminister Matthias Rößler (CDU) bedauerte denRücktritt des Rektors. «Das tut uns leid. Es ist seine Entscheidung»,sagte Ministeriumssprecher Steffen Große der dpa. «Unser Ziel bleibtdie Bebauung des Augustusplatzes und des Universitätsgeländes bis zum600. Jahrestag des Bestehens im Jahre 2009», sagte Große. In diesemSinne würden die Gespräche unabhängig von der nun folgenden Wahleines neuen Rektors mit allen Beteiligten fortgesetzt.

Leipzigs Oberbürgermeister Wolfgang Tiefensee (SPD) bezeichneteden Rücktritt von Bigl als einen schwarzen Tag in der Geschichte derAlma mater lipsiensis. «Bei allem Verständnis für unterschiedlicheMeinungen in der Sache handelt es sich aus meiner Sicht bei derVorgehensweise des Freistaates um einen beispiellosen Affrontgegenüber der Universität», erklärte er. Der Gräben zwischen Land undUniversität seien tief. Sie könnten nur durch immense Anstrengungen,große Sachlichkeit und Kompromissbereitschaft aller Seiten überwundenwerden.

Auch PDS und SPD Sachsen geben der Landesregierung die Schuld amRücktritt des Rektors. Seine Entscheidung sei die «legitimeKonsequenz aus dem Intrigenspiel von Staatsregierung undPaulinerverein», kommentierte die hochschulpolitische Sprecherin derPDS-Landtagsfraktion, Heike Werner.

Der Hochschulsenat bekräftigte seine Beschlüsse zum Neubaukomplexam Augustusplatz. Er erwarte, dass an den bereits im Jahren 2000 vonRegierung und Universität formulierten Zielen festgehalten werde.Danach sollte der Hochschule ein geistiges Zentrum zurückgegebenwerden, mit dem auch an die gesprengte Paulinerkirche erinnert wird.Die Befürwortung des Wiederaufbaus der Paulinerkirche durch dasKabinett verlasse diesen Konsens, hieß es.

Der Senat habe auch beschlossen, dass die Universität bis aufweiteres nicht an den Verhandlungen um einen SächsischenHochschulkonsens teilnehme. Für Donnerstag angesetzte Gespräche mitWissenschaftsminister Matthias Rößler (CDU) seien abgesagt worden.

Eine Frau betrachtet am 23.01.2003 in einem Ausstellungsraum der Kustodie der Universität Leipzig das in einer Glasvitrine ausgestellte Modell der Universitätskirche St. Pauli vor der Sprengung 1968. Um den Wiederaufbau der Kirche, an deren Stelle jetzt das Hauptgebäude der Universität steht, gibt es seit vielen Monaten Diskussionen. Ausgelöst wurden sie durch die neue Bebauung des Hochschulgeländes, die die Universität Leipzig im Jahre 2009 anlässlich ihres 600-jährigen Bestehens vorsieht. Unter Umständen will sich nun auch die katholische Kirche für einen Wiederaufbau des evangelischen Baus einsetzen. (Foto: dpa)
Eine Frau betrachtet am 23.01.2003 in einem Ausstellungsraum der Kustodie der Universität Leipzig das in einer Glasvitrine ausgestellte Modell der Universitätskirche St. Pauli vor der Sprengung 1968. Um den Wiederaufbau der Kirche, an deren Stelle jetzt das Hauptgebäude der Universität steht, gibt es seit vielen Monaten Diskussionen. Ausgelöst wurden sie durch die neue Bebauung des Hochschulgeländes, die die Universität Leipzig im Jahre 2009 anlässlich ihres 600-jährigen Bestehens vorsieht. Unter Umständen will sich nun auch die katholische Kirche für einen Wiederaufbau des evangelischen Baus einsetzen. (Foto: dpa)
dpa
Eine Frau betrachtet am 23.01.2003 in einem Ausstellungsraum der Kustodie der Universität Leipzig die in einer Glasvitrine ausgestellte Grabfigur des Meißnischen Markgrafen Dietrich von Wettin, gen. Diezmann (1260-1307), aus dem Jahre 1310. Die Holzfigur von einem unbekannten Meister gehört zu den Kunstschätzen der 1968 im Leipziger Stadtzentrum gesprengten Pauliner-Kirche. Um den Wiederaufbau der Kirche, an deren Stelle jetzt das Hauptgebäude der Universität steht, gibt es seit vielen Monaten Diskussionen. Ausgelöst wurden sie durch die neue Bebauung des Hochschulgeländes, die die Universität Leipzig im Jahre 2009 anlässlich ihres 600-jährigen Bestehens vorsieht. Unter Umständen will sich nun auch die katholische Kirche für einen Wiederaufbau des evangelischen Baus einsetzen. (Foto: dpa)
Eine Frau betrachtet am 23.01.2003 in einem Ausstellungsraum der Kustodie der Universität Leipzig die in einer Glasvitrine ausgestellte Grabfigur des Meißnischen Markgrafen Dietrich von Wettin, gen. Diezmann (1260-1307), aus dem Jahre 1310. Die Holzfigur von einem unbekannten Meister gehört zu den Kunstschätzen der 1968 im Leipziger Stadtzentrum gesprengten Pauliner-Kirche. Um den Wiederaufbau der Kirche, an deren Stelle jetzt das Hauptgebäude der Universität steht, gibt es seit vielen Monaten Diskussionen. Ausgelöst wurden sie durch die neue Bebauung des Hochschulgeländes, die die Universität Leipzig im Jahre 2009 anlässlich ihres 600-jährigen Bestehens vorsieht. Unter Umständen will sich nun auch die katholische Kirche für einen Wiederaufbau des evangelischen Baus einsetzen. (Foto: dpa)
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