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Otto der Große Otto der Große: Magdeburger Museum bereitet Kaiser-Ausstellung vor

Von Annette Schneider-Solis 17.08.2011, 10:24

Magdeburg/dapd. - Die Ausstellung beschäftigt Museumsdirektor Matthias Puhle undseine Mitarbeiter schon seit zwei Jahren. Sie studiertenFachliteratur, durchforsteten mithilfe von Katalogen unzähligeMuseumsbestände in Europa und suchten im Internet nach potenziellenLeihgaben. Anfragen wurden formuliert und verschickt, mehrfach trafsich der wissenschaftliche Beirat.

Reisen nach Wien und Rom für Leihgaben

Die Wunschliste für die Leihgaben ist lang. Mehrere schriftlicheZusagen von Leihgebern liegen nun vor, erste Verträge wurden bereitsunterzeichnet. «Wir haben erfolgreiche Leihreisen nach Wien und Romabsolviert und unsere Wünsche vorgetragen», sagte Puhle. Auf offeneOhren stieß die Delegation aus Magdeburg vor allem in Rom. «Wenn wirerklärt haben, dass Otto ein römischer Kaiser war, liefen wirpraktisch offene Türen ein.» Die Bereitschaft, die Ausstellung zuunterstützen, sei groß, auch wenn nicht alle Wünsche erfüllt werdenkönnten.

Der Museumsdirektor nannte als Beispiel das Ottonianum, einepurpurne Urkunde aus dem Jahre 962. Das Pergament wird im Vatikanaufbewahrt und generell nicht ausgeliehen. Doch im Gespräch sei eineMöglichkeit gefunden worden, dieses wichtige Dokument derAusstellung zur Verfügung zu stellen, indem es abgefilmt wird.

Zwtl.: Insignien aus Rom angefragt

Das Museo Nazionale in Rom signalisierte Bereitschaft, Insigniendes römischen Kaisers Maxentius nach Magdeburg zu schicken. Siewurden erst vor wenigen Jahren auf dem Palatin ausgegraben,gemeinsam mit Münzen, die es erlauben, den Fund auf das frühe 4.Jahrhundert zu datieren. «Diese Insignien waren noch nie inDeutschland zu sehen», sagte Projektleiterin Gabriele Köster. «Wennwir sie in Magdeburg zeigen dürfen, dann allerdings nur während derersten Hälfte der Ausstellung. Ab Herbst sollen sie in Mailandausgestellt werden.»

Andere Ausstellungsstücke müssen erst restauriert werden,darunter eine monumentale Sitzgruppe eines Kaisers aus demPergamonmuseum Berlin. «Es ist durchaus üblich, dass man sich daraufeinigt, diese Arbeiten zu übernehmen und im Gegenzug das Exponat zuleihen», sagte Köster. So hätten beide Seiten etwas davon.

Weitere Exponate kommen aus Europa und den USA. Der ersteVertrag, den das Museum unter Dach und Fach bringen konnte, sichertzu, dass eine Urkunde mit dem Königssiegel von Otto in Magdeburgausgestellt wird. «Die Verträge werden mitunter erst abgeschlossen,wenn die Sachen auf Reisen gehen», sagte Köster. Anfragen allerdingsmüssten in den großen Häusern ein Jahr vor der Ausstellungvorliegen.