Österreich Österreich: Bisher unbekanntes Klavierstück von Mozart aufgetaucht

Salzburg/dpa. - Das 91 Takte umfassende «Allegro di Wolffgango Mozart», das ineinem erst kürzlich von der Salzburger Erzdiözese erworbenenNotenbuch erhalten war, stammt nach Ansicht des Archivars derErzdiözese, Ernst Hintermaier, «aller Wahrscheinlichkeit nach» ausder Feder des jugendlichen Mozart, der es vermutlich im Alterzwischen sechs und zehn Jahren schrieb. Zusammen mit dem kurzenAllegro wurden zwei weitere von Mozart selbst stammendeKlavierbearbeitungen seiner eigenen Violinensonate KV 7 aus demNotenbuch und aus seinem frühen Londoner Skizzenbuch vorgestellt, diebisher ebenfalls unbekannt waren.
«Wir können zwar noch nicht exakt nachweisen, dass das jetztgefundene Allegro tatsächlich eine Komposition von Mozart ist, eskönnte auch ein von Mozart adaptiertes Volkslied sein. Aber der Bezugzu Mozart ist eindeutig», meinte der Musikwissenschaftler ChristophGroßpietsch von der Internationalen Stiftung Mozarteum am Freitag zudem rund zweieinhalb Minuten langen Stück. In den 60er Jahren des 18.Jahrhunderts, als das Notenbüchlein verfasst wurde, habe es keinenGrund gegeben, «Mozart zu fälschen und sich mit den Federn eineskomponierenden Buben zu schmücken».
Das Allegro und eine noch nicht eindeutig als Werk Mozartsidentifizierte «Aria» waren Teil des in zwei Teile zerbrochenenNotenbuchs, in dem auch mehrere eindeutig Michael und Joseph Haydnzugeordnete Stücke gefunden wurden. Archivar Hintermaier hatte dasrund 110 Seiten umfassende Buch im Sommer für die Diözese erworben.Das Buch wurde nach Hintermaiers Recherchen von zwei zu MozartsLebzeiten in Salzburg bekannten Klavierlehrern zusammengestellt.