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Oscarpreisträger Karl Malden mit 97 gestorben

02.07.2009, 12:15

New York/Los Angeles/dpa. - Der US-Schauspieler und Oscarpreisträger Karl Malden, der als knubbeliger Kommissar Mike Stone in der TV-Serie «Die Straßen von San Francisco» Weltruhm erlangte, ist tot.

Er starb am Mittwoch mit 97 Jahren im Schlaf in seinem Haus in Brentwood in Los Angeles, wie seine Familie der Oscar-Akademie mitteilte.

Malden galt in seiner 60 Jahre langen Karriere in Hollywood als einer der besten und vielseitigsten Charakterdarsteller für Nebenrollen. Vor allem in den 50er und 60er Jahren spielte er in zahlreichen Kinoklassikern mit.

Den Oscar bekam er 1952 für seine Rolle als Marlon Brandos brutaler Freund Mitch in der Tennessee-Williams-Verfilmung «Endstation Sehnsucht». Eine weitere Nominierung erhielt er - ebenfalls an der Seite Brandos - als streitbarer Priester in «Die Faust im Nacken» (1954).

«Karl hat ein reiches, volles Leben gelebt», erklärte der Präsident der Oscar-Akademie, Sid Ganis, «eine Karriere, die die gesamte Bandbreite der Kunst vom Theater über den Film bis zum Fernsehen umfasste».

Mit seiner vom Sport zertrümmerten Knollennase und dem stechenden Blick wurde er an der Seite von Michael Douglas besonders mit den «Straßen von San Francisco» (1972-1977) populär, obwohl er sich bei der Übernahme der Rolle eher geniert hatte: Zu der Zeit war er schon seit Jahrzehnten ein anerkannter Charakterdarsteller auf der Bühne und im Kino. Das Fernsehen hatte er vorher als «Bastard» verhöhnt.

Seinen Oscar-Hit «Endstation Sehnsucht» hob er schon 1947 als Theaterstück bei der Uraufführung am New Yorker Broadway mit aus der Taufe. Vivien Leigh, um die er sich im Film eindrucksvoll-schüchtern bemüht, wurde damals als Blanche Dubois beste Hauptdarstellerin des Jahres.

1984 gewann Malden einen «Emmy» für den TV-Film «Fatal Vision». 1989 wurde Malden, der schon immer einer der respektiertesten Sprecher Hollywoods gewesen war, zum Präsidenten der renommierten Oscar-Academy und blieb das bis 1993. Seinen letzten Auftritt als Schauspieler hatte er 2000 in der TV-Serie «The West Wing» um den Alltag eines fiktiven US-Präsidenten.

1914 als Sohn osteuropäischer Einwanderer in Chicago geboren, war Malden seit 1938 mit seiner Schauspiel-Kollegin Mona Graham verheiratet. Im vergangenen Dezember feierte das Paar seinen 70. Hochzeitstag - eine der längsten Ehen Hollywoods. Malden hinterlässt neben seiner Frau zwei Töchter, drei Enkel und vier Urenkel.