Oscar-Verleihung Oscar-Verleihung: Ennio Morricone wird für sein Lebenswerk geehrt

Rom/dpa. - Ob «Gabriel's Oboe» aus dem Klassiker «The Mission» oder«Es war einmal in Amerika» aus dem gleichnamigen Kassenschlager: Dergebürtige Römer hat in seiner langjährigen Karriere immer wiederOhrwürmer geschaffen, die heute aus der Geschichte desinternationalen Kinos nicht mehr wegzudenken sind. Fünf Mal war erfür den Oscar nominiert - aber erst jetzt, mit 78 Jahren, wirdMorricone die begehrte Statue im kommenden Februar endlich in denHänden halten: Dann erhält er den Academy Award für sein Lebenswerk.Er sei überglücklich über die Auszeichnung, sagte Morricone amDonnerstag im italienischen Radio.
Zu Weltruhm kam der Italiener mit der markanten Brille, als er inden 60er Jahren Sergio Leone kennen lernte und die Soundtracks zuallen großen Italo-Western des Regisseurs schrieb. Die Leinwandfüllenden Gesichter von Charles Bronson und Henry Fonda in «Spiel mirdas Lied vom Tod» (1969) sind ohne Morricones Mundharmonika-Melodieund das Stück «Es war einmal im Westen» undenkbar.
Morricone besuchte bereits in jungen Jahren das römischeKonservatorium Santa Cecilia und erwarb dort 1954 Diplome inKomposition, Trompete und Fanfare. Anschließend spielte er inOrchestern, bis er Ende der 50er Jahre erste Versuche alsSoundtrack-Komponist unternahm.
Neben weit über 400 Filmmusiken hat der Maestro auch klassischeMusik komponiert. Er selbst bezeichnet sich gern als «Liebhaberernster Musik». Auch wenn es bisher mit dem Oscar noch nicht geklappthatte, so ist er doch bereits mehrfacher Golden Globe- undGrammy-Preisträger. Zuletzt feierte er Erfolge mit Musiken fürGiuseppe Tornatores Filme «Malena» (2000) und «La leggenda delpianista sull'oceano» (1998), für den er den Golden Globe erhielt.