Orte der Bibel Orte der Bibel: Z wie Zion
Alles begann mit einer Eroberung. Der ebenso historische wie legendäre David, größter aller Könige Israels, nimmt die Festung auf dem Zionsberg vor den Toren Jerusalems ein. Zugleich jagt er den Jebusitern - auch sie Vorfahren der Palästinenser - Jerusalem ab und macht es zu seiner Hauptstadt. Der Name Zion wird später auch auf den Tempelberg übertragen.
Schon seit der ersten Vertreibung der alten Israeliten nach Babylon vor 2600 Jahren ist der Name Zion Symbol für eine zugleich nationale und religiöse Hoffnung auf Heimkehr und Erlösung. Für solche Hoffnungen steht Zion bisweilen auch im Christentum, wie eins der schönsten Weihnachtslieder - von Händel komponiert - zeigt: "Tochter Zion freue dich". So war es fast zwangsläufig, dass die weltweite jüdische Bewegung, die sich vor reichlich 100Jahren um Theodor Herzl scharte, Zion ins Wappen nahm. Die Zionisten organisierten die Besiedlung Palästinas - bis zur Gründung Israels 1948. Zugleich wurde Zion aber auch zum Reizwort des antisemitischen Hasses.
Manche Spielart des Zionismus, die noch von der Erneuerung des Großreichs von David träumt, stößt freilich selbst bei Freunden Israels auf Ablehnung und bei vielen Israelis auf Widerstand. Sie setzen weniger auf Zion als auf die Friedenslosung Schalom. (Detlef Färber)