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Orkanschäden in Köln Orkanschäden in Köln: Weltberühmtes Mosaik aus der Römerzeit wird beschädigt

19.01.2007, 12:51
Styroporplatten bedecken am Freitag das Dionysos-Mosaik im römisch-germanischen Museum in Köln. Holzbohlen einer Verschalung auf dem angrenzenden Roncalliplatz waren durch die Scheibe des Museums geschlagen und auf das Mosaik gefallen. (Foto: dpa)
Styroporplatten bedecken am Freitag das Dionysos-Mosaik im römisch-germanischen Museum in Köln. Holzbohlen einer Verschalung auf dem angrenzenden Roncalliplatz waren durch die Scheibe des Museums geschlagen und auf das Mosaik gefallen. (Foto: dpa) dpa

Köln/dpa. - Im Römisch-Germanischen Museum in Köln hat der Sturm nach den Worten des Direktors Hansgerd Hellenkemper einen «Super-Gau»ausgelöst. Auf der Domplatte löste sich die Holzabdeckung einesBrunnens, schlug mit großer Wucht durch die Museumsfenster undstürzte genau auf das darunter liegende Dionysos-Mosaik. Am Freitagwar das Mosaik - einer der größten römischen KunstschätzeDeutschlands - noch immer von Scherben, großen Holzplatten, Bretternund Pfosten bedeckt.

Zur Schadenshöhe konnte Hellenkemper zunächst nichts sagen. EineUntersuchung verzögerte sich, weil noch immer die Gefahr bestand,dass Reste der Scheiben oder Teile der Wand auf das Mosaik stürzenwürden. Deshalb blieb es zu seinem Schutz mit Styroporplattenabgedeckt. Der Anblick sei für ihn ein «Schock», sagte Hellenkemper:«So was ist noch nie passiert.» Der Eintritt für die Besucher wurdeum 1 Euro reduziert.

Das um 200 nach Christus entstandene Mosaik war einst der Fußbodendes Speisesaals einer römischen Villa mit 20 Zimmern. Es wurde 1941beim Bau eines Luftschutzbunkers entdeckt. Das Römisch-GermanischeMuseum wurde eigens um das Mosaik herumgebaut, so dass es nie verlegtwerden musste.

Auch in der Lutherstadt Wittenberg hinterließ der Sturm eine Spurder Verwüstung. Auch die zum UNESCO-Welterbe gehörende Schlosskirchewar betroffen, zahlreiche Gesteinsbrocken lösten sich. In der KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen bei Berlin deckte der Sturm das Dach desArchivs ab. «Die Schäden an den Sammlungen sind zum Glück sehrgering», sagte ein Sprecher.