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Omar Sharif wird 70 Omar Sharif wird 70: Der ewige «Doktor Schiwago»

Von Caroline Bock 09.04.2002, 13:02
Omar Sharif
Omar Sharif dpa

Kairo/Hamburg/dpa. - Wenn sein Name fällt, dann meistim Zusammenhang mit einer anderen großen Leidenschaft, demBridgespielen. Am 10. April wird Omar Sharif 70 Jahre alt.

Sharif - damals noch Maechel Shalhoub - wurde 1932 als Sohn einesreichen Holzhändlers in Alexandria (Ägypten) geboren. Die Familie zognach Kairo, als er vier Jahre alt war. Schon während seiner Schulzeitgründete er eine Schauspielgruppe; als Kind ging er gern ins Kino,wie er später erzählte. 1953 erhielt er seine erste große Rolle ineinem ägyptischen Film («The Blazing Sun»), danach wurde derSchauspieler in seiner Heimat rasch zum Publikumsliebling.

1955 heiratete Sharif seine Schauspielkollegin Faten Hamama undtrat vom Katholizismus zum Islam über. Mehr als 20 Filme, meistgemeinsam mit der Ehefrau, folgten in Ägypten, bis die Rolle alsScheich Sherif Ali in «Lawrence von Arabien» ihm Anfang der 60erJahre internationalen Ruhm und einen Nominierung für den Oscar alsbester Nebendarsteller brachte. 1966 trennte er sich von seiner Frau.Ihr gemeinsamer Sohn Tarek spielt in der legendären Pasternak-Verfilmung «Doktor Schiwago» den Vater im Kindesalter.

Sharifs Rolle an der Seite der Jüdin Barbra Streisand in «FunnyGirl» sorgte 1968, in einer heißen Zeit der ägyptisch-israelischenAuseinandersetzung, für einigen Wirbel. Mit Mitte Vierzig schrieb derSchauspieler, der bei der Selektion seiner unzähligen Rollen nichtimmer besonders wählerisch war, seine Autobiografie, die 1978 unterdem Titel «The Eternal Male» (etwa: «Das ewig Männliche») erschien.

Omar Sharif pflegte einen aufwendigen Lebensstil. 1982 räumte erein, er habe mindestens 10 Millionen Dollar (11,36 Millionen Euro)beim Roulette durchgebracht. Bridge ist seine große Passion: 1973wurde er sogar Weltmeister, jahrelang hatte er ein eigenes und sehrerfolgreiches Team, den «Bridge Circus». Sharif hat in den USA,England und Frankreich gelebt, aber im Alter zog es ihn nach einerHerzoperation wieder in seine Heimat: «Nur in Kairo habe ichwirkliche Freunde. Ich war 30 Jahre in der Fremde und allein», soller einmal wehmütig gesagt haben.