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Olli Dittrich Olli Dittrich: «Texas Lightning» erhellt die Country-Szene

Von Susanne Schmetkamp 29.08.2005, 08:21

Köln/dpa. - Der Komiker («Dittsche - Das wirklich wahre Leben») geht hier seiner Liebe zur Country-Musik nach und interpretiert Madonna, Prince und Abba einmal anders. «Wir zeigen, dass diese Songs in Wahrheit eine Country-Seele haben», sagt Dittrich in Köln. Das Quintett hat nun sein erstes Album herausgebracht. Am Montag startet die Deutschland- Tournee in Berlin.

Dittrich, der als Hamburger Imbiss-Gast «Dittsche» mit Bademantel und Latschen zur Kultfigur erhoben wurde, nimmt hinterm Schlagzeug Platz, singt im Background und bei einigen Songs solo. Kopf der Band ist Dittsches Dialogpartner, Imbissbesitzer Ingo alias Jon Flemming Olsen. «Ingo selbst steht nicht auf Country, der hört nur die Stones», meint Flemming, der mit der australischen Sängerin Jane Comerford - hauptberuflich Dozentin für Popularmusik in Hamburg - im Duett singt. An der Gitarre steht Markus Schmidt, am Kontrabass Uwe Frenzel.

«Wir machen diese Musik mit einer leicht selbstironischen und freundlichen Attitüde», sagt Flemming. Das Ganze sei aber keine Comedy-Veranstaltung. «Wir parodieren niemanden oder ziehen jemanden durch den Kakao.» Die Band sei vor rund fünf Jahren aus der Liebe zur Country-Musik entstanden, sagt Dittrich. «Wir alle singen gerne Lieder, die schöne Melodien und mehrstimmigen Gesang haben. Das öffnet die Herzen.» Der Comedy-Star («Olli, Tiere, Sensationen») freut sich, «eine weitere Facette meiner Arbeit zu zeigen.»

Internationale Pop-Klassiker wie «Like a Virgin» von Madonna, «Kiss» von Prince oder Michael Jacksons «Man In The Mirror» kommen auf dem Album «Meanwhile, back at the Ranch...» plötzlich mit Ukulele und langsamen Rhythmen daher. Dittrich alias Ringofire: «Viele Songs leben ja von ihrem festen Arrangement, da denkt man zuerst gar nicht, dass sie sich als Country-Songs eignen - wie etwa "Highway to Hell" von AC/DC.» Das Repertoire der Band umfasst aber auch klassische Country-Balladen aus den 40er bis 70er Jahren.

Den Western- und Saloon-Sound mit Pop oder Rock zu vermischen, ist nicht neu: Country-Ikone Johnny Cash etwa adaptierte Depeche Mode, U2 und Nine Inch Nails. Die Berliner Band The BossHoss macht aus Beck, Britney Spears und den Beastie Boys Country. «Die Stilelemente sind klassisch und bewährt», sagt Dittrich. «Wichtig ist, das Ganze mit einer Persönlichkeit zu versehen.» Die Country-Landschaft sei genauso vielseitig wie Popmusik, betont Flemming.

Nach dem Auftakt in Berlin geht die Tour im September weiter in Hamburg (1. und 4.), Osnabrück (8.), Wilhelmshaven (9.), Worpswede (10.), Braunschweig (13.), Halle (14.), Dresden (15.), Erfurt (16.), Leipzig (17.), Düsseldorf (21.), Hamm (22.), Gelsenkirchen (24.), Bonn (25.), Mainz (26.), Heidelberg (28.), Stuttgart (29.), Karlsruhe (30.) sowie im Oktober München (1.) und Bochum (21.).