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Nikki Sudden Nikki Sudden: Songs, die wie ein Nachruf klingen

Von ANDREAS MONTAG 27.03.2009, 18:31

HALLE/MZ. - "Treasure Island", Schatzinsel, hieß das Album, das Nikki Sudden an diesem Abend vorstellte, es war im gleichen Jahr erschienen (Regency Sound) und sollte sein letztes zu Lebzeiten bleiben. Vor drei Jahren, am 26. März, ist der in London geborene Musiker und Songschreiber mit Berliner Wohnsitz in New York den Rockertod gestorben: In einem Club nach der Show zusammengebrochen, versagte sein Herz hinter der Bühne. Nicht einmal 50 Jahre alt ist Nikki Sudden geworden.

Hört man "Treasure Island" wieder (die Scheibe ist nach wie vor lieferbar und keineswegs billig), klingen die Songs wie ein Nachruf in eigener Sache: "So many places that I've been / So many things that I've seen / So many people that I've known in my life / Some they lived and some they died / But you stay constant through it all...", heißt es in "Stay Bruised", einer großen, tränenfeuchten Hymne auf das, was bleibt: Freundschaft und Würde.

"Treasure Island" ist eines von den Pop-Alben, die man mit auf die sprichwörtliche Insel nehmen kann: Es enthält ausnahmslos großartige (und großartig produzierte) Stücke, die übrigens mit Unterstützung von Mick Taylor eingespielt worden sind. Das beste an der Platte aber ist ihre Wärme, die einen allen Krisenjammer dieser Welt glatt vergessen lässt.