Nietzsche bis Märchen Nietzsche bis Märchen: Saison am Theater Naumburg

Naumburg/Weimar/dpa. - Vom Märchen über ein Freiluftspektakel bis zum Drama um den Philosophen Friedrich Nietzsche: Das Theater in Naumburg (Burgenlandkreis) will in der neuen Spielzeit 2012/13 mit einem breiten Angebot noch mehr Besucher anlocken, wie Intendantin Susanne Schulz in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa sagte. Zudem wolle die Bühne, die zunehmend Zuspruch auch aus Nachbarländern wie Thüringen erlebe, theatrale Formen für alle Generationen und Bevölkerungsgruppen anbieten.
Das Motto der neuen Spielzeit „Sehnsucht“ sei allumfassend zu verstehen. „Sehnsucht ist etwas, was jeder Mensch nach irgendwas verspürt. Das Theater ist ein Ort, wo wir über das Leben sprechen, über Lebensentwürfe, da spielt auch die Sehnsucht eine ganz große Rolle“, sagte die Intendantin zur Wahl des Themas den Spielplans.
Dazu gehörten das Sommertheater „Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare (Premiere 9. Juni) im Marientor, die Uraufführung des Stückes um das Verhältnis von Friedrich Nietzsche (1844-1900) zum Komponisten Richard Wagner „Ich bin ein göttlicher Hanswurst“ von Rainer Lewandowski (23. Februar 2013). „Dabei geht es auch um Nietzsches unerfüllte Liebe zu den Frauen, er war nie verheiratet“, sagte die Intendantin.
Um Sehnsüchte ganz anderer Art, nach Abenteuer, gehe es im Familienstück „In 80 Tagen um die Welt“ von Jules Verne (24. November 2012), um Märchenhaftes hingegen im Stück „Das tapfere Schneiderlein“, wie es die Gebrüder Grimm aufgeschrieben hatten. Zudem biete das Theater Naumburg in der neuen Saison auch neue Reihen an, so auch Theatergottesdienste. Aus einer Puppenbühne habe sich die Bühne zu einem Treff von Theaterfreunden aller Altersgruppen entwickelt, auch vieler junger Familien, die die Weinbauregion Saale-Unstrut in Sachsen-Anhalt und Thüringen besuchen.
„2009 hatten wir 14 476 Besucher, waren zu 71 Prozent ausgelastet. 2010/2011 waren es 16 791 Besucher und wir waren schon zu 80 Prozent in der Spielzeit ausgelastet.“ Schulz ist seit Sommer 2009 die Chefin der Bühne. „Es läuft wie „Bolle““, sagte die Intendantin des kleinen Ensembles von vier Schauspielern. Die Bühne hat rund 80 Plätze, beim Sommertheater im Marientor bis 120 Plätze. Nach Shakespeares Sommertheaterstück startet die Bühne am 15. September mit dem politischen Schauspiel „Der Tod und das Mädchen“ von Ariel Dorfmann in die neue Saison. In der Stadt Naumburg gibt es zudem das Dokumentationszentrum zum Leben und Werk von Nietzsche, der in der Domstadt einst lebte. Er starb am 25. August 1900 in Weimar.
