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neues theater Halle  neues theater Halle: Saison 2020 startet mit Spektakel

Von Andreas Montag 13.09.2019, 16:12
Matthias Brenner auf dem Dach seines Neuen Theaters.
Matthias Brenner auf dem Dach seines Neuen Theaters. Günter Bauer

Halle (Saale) - Die Stürme der letzten Saison, die an den Bühnen Halle tobten, sind Geschichte, wenn auch nicht vergessen. Jetzt geht es in die neue Spielzeit, Intendant Matthias Brenner und seine Mannschaft vom neuen theater starten am Freitag und haben zur Begrüßung nicht nur eine Eröffnungspremiere parat, sondern gleich ein ganzes Paket für ihre Zuschauer gepackt.

Spektakel nennt man das, es soll fröhlich und nachdenklich dabei zugehen - auf der Bühne wie im Leben also. „East meets East“, der Osten trifft den Osten, heißt das Motto und gemeint ist: „Wir wollen den alten Osten und den Nahen Osten erkunden“, wie Brenner sagt. Das heißt, der Blick wird auf das Vertraute, den eigenen Osten, wie auf das Fremde gerichtet werden, das uns durch Geflüchtete aus Ländern wie Syrien oder dem Irak nahe gekommen ist.

Kein bequemes Thema also. Aber Theater ist, bei allem Vergnügen, das es dem Gast bereiten soll, ja nicht für die Bequemlichkeit erfunden worden. Und so heißt es in der Ankündigung der Künstler denn auch: „Wir wollen mit Ihnen feiern. Wir wollen uns mit Ihnen denkend vergnügen. Auf dieser Insel in unserer Stadt. Unsere Stadt? Unsere Welt? Wessen Welt? Wem gehört sie? Wem wird in dieser Welt Hilfe zu Teil und wem nicht?“

Praktisch wird es am 20., 21. und 28. September so ablaufen, dass sich die Besucher zunächst um 18 Uhr im Hof des neuen theaters einfinden, wo sie Brenner szenisch begrüßen wird, assistiert von Clowns. Danach wird man als Zuschauer wählen müssen. Denn es folgen vier kurze Einakter, die zeitgleich laufen.

Nur einen kann man folglich sehen, gern aber nächsten Tags wiederkommen und einen zweiten genießen - dann auch mit dem zweiten „Hauptgericht“, für das man sich unter zweien ebenfalls entscheiden muss.

Zu den Miniaturen gehören „Stille Trabanten“ von Clemens Meyer im Schaufenster und ein „Sängerwettstreit der Kulturen“, präsentiert im Hof.

Die beiden großen Premieren sind „Nathan der Weise“, Gotthold Ephraim Lessings Klassiker in Sachen Toleranz, den Ronny Jakubaschk inszeniert hat, sowie „Der Tempelherr“ von Ferdinand Schmalz. Hier ist Ingo Kerkhof der Regisseur.

„Nathan“ startet um 19.30 Uhr im Saal, „Der Tempelherr“, ein zeitgenössisches Drama zur Frage, wie wir leben wollen, beginnt um 20 Uhr in der Kammer. Und zum Schluss soll es im Hof eine Party und ein Konzert des neuen Schauspielstudios mit seiner Band „Trostland“ geben. Passender Name, oder?

Programm und Tickets gibt es hier(mz)