Musiker Musiker: Silly sieht sich nicht als Ost-Band

magdeburg/dpa - Die einstige DDR-Kultband Silly will nicht mehr als Ost-Band gelten. «Wir haben viele alte Fans abgeholt, die Silly aus dem Osten kannten, das stimmt. Wir haben aber auch viele neue Fans getroffen auf unserem Weg», sagte Frontfrau Anna Loos (42) am Montag bei der Vorstellung ihres neuen Albums «Kopf an Kopf» in Magdeburg.
«Wir kennen das auch nicht so. Wir sind ja mit "Alles Rot" schon 2010 unterwegs gewesen - da waren wir im Osten und im Westen unterwegs», sagte Loos bei einem Besuch des Radiosenders SAW. Eines der besten Konzerte der vergangenen Tour sei schließlich in München über die Bühne gegangen.
Die vierköpfige Rock-Band war 1978 in Ost-Berlin gegründet worden und wurde mit der 1996 gestorbenen Sängerin Tamara Danz bekannt. 2010 war Silly mit dem Titel «Alles Rot» für Sachsen-Anhalt beim Bundesvision Song Contest angetreten und auf den zweiten Platz gekommen.
Erstmals hat Loos bei dem an diesem Freitag erscheinenden neuen Album «Kopf an Kopf» selbst an den Texten mitgeschrieben. «Ich bin ein großer Fan davon, dass Texte aus einer Band selber kommen», sagte Loos. «Es gibt nichts Authentischeres, als sich mit den eigenen Gefühlen und Geschichten auf eine Bühne zu stellen.»
Im Begleitheft der neuen CD dankt Loos dem Physiker Albert Einstein für die Erkenntnis, dass alles relativ sei. «Das bedeutet erstmal, dass ich ein Mensch mit Humor bin», erklärte Loos dazu. «Das Problem von heute ist morgen relativ. Manche Sachen relativieren sich - die meisten würde ich sagen - im Laufe des Lebens. Und wenn man Glück hat, dann wird man ein alter glücklicher Mensch.» Mit Physik habe die Anspielung auf Einstein nichts zu tun - «obwohl ich Physik liebe», sagte Loos.