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Interview mit Jethro Tull Haben wir Trump unterschätzt, Mr. Anderson?

Am 29. Juli kommen Jethro Tull nach Leipzig. Ian Anderson hat mit der Mitteldeutsche Zeitung über das neue Album, seine legendäre Flöte und Donald Trump gesprochen.

21.07.2022, 14:41
Grammy-Preisträger Ian Anderson von Jethro-Tull
Grammy-Preisträger Ian Anderson von Jethro-Tull Foto: Will Ireland

Ian Anderson brachte der Rockmusik die Flötentöne bei. Der kauzige Schotte, der beim Spiel auf der Querflöte meist nur auf einem Bein steht, verbindet seit nunmehr 55 Jahren Elemente aus Rock, Blues, Jazz, Folk und Klassik zu einem sehr eigenen Sound. Bis heute hat der Sänger und Songschreiber mit seiner legendären Rockgruppe Jethro Tull 60 Millionen Platten verkauft. Im Interview mit Olaf Neumann spricht Grammy-Preisträger Ian Anderson, 74, über das neue Bandalbum, Impfgegner und Dinge, die sich nie ändern.Mr. Anderson, „The Zealot Gene“ ist das erste neue Jethro Tull-Studioalbum seit 20 Jahren. Als Sie mit der Arbeit an der Platte begannen, schien da die Welt noch in Ordnung zu sein?Ian Anderson: In präpandemischen Zeiten waren wir an vielen Tagen des Jahres auf Tour. Wir mussten also in den verfügbaren Zeitfenstern arbeiten. Die erste Reihe von Aufnahmesessions begann 2016 und wurde im März 2017 abgeschlossen. Zu diesem Zeitpunkt haben wir sieben Tracks eingespielt. Aufgrund des Drucks durch die ständigen Tourneen habe ich bis zum Pandemieausbruch nichts mehr fertigstellen können. Ich habe mir immer wieder eingeredet, dass wir die Dinge bloß um paar Wochen verschieben müssen, aber es sollte anders kommen. Wir waren am Ende eingesperrt und fühlten uns nicht wirklich sicher als Band, irgendwo in einem Aufnahmestudio zusammenzukommen und zu arbeiten.