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Abschied DDR-Rockstar Ralf „Bummi“ Bursy gestorben

E-Gitarre, Lederjacke und gesträhnte 80er-Jahre-Frisur - so erinnern sich Fans an den Musiker Ralf „Bummi“ Bursy. In der späten DDR war der Sänger sehr populär. Jetzt ist er mit 66 Jahren gestorben.

Von dpa Aktualisiert: 16.02.2022, 12:22
Ralf „Bummi“ Bursy (1988).
Ralf „Bummi“ Bursy (1988). Klaus Winkler/dpa-Zentralbild/dpa

Leipzig/Berlin - In den letzten Jahren der DDR hatte Ralf „Bummi“ Bursy seine großen Hits als Solokünstler. „Eh' die Liebe stirbt“ und „Feuer im Eis“, hießen die Titel, die der damals ungefähr 30-Jährige mit rockiger Attitüde sang.

Wie es dem Zeitgeist entsprach, trug Bursy damals eine markante Vokuhila-Frisur. Zuletzt hatte er sich aus dem Musikgeschäft zurückgezogen. Am Montag ist er nach schwerer Krankheit im Alter von 66 Jahren gestorben, wie seine Frau Regina der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Bursy hatte schon als Schüler mit der Musik angefangen. Er absolvierte eine Lehre als Maschinenbauer und später ein Fernstudium an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ in seiner Heimatstadt Berlin. Mit der Band Keks landete er mit „Du machst mich verliebt“ einen ersten größeren Hit. Später wechselte er zu Prinzip und entschied sich dann unter seinem Spitznamen „Bummi“ für eine Solokarriere.

Fotografie als Leidenschaft

Nach dem Mauerfall arbeitete Bursy als Produzent weiter, veredelte unter anderem Songs für Dagmar Frederic und Nena, wie Musikmanager Jürgen Kerber sagte. „Er war genial, immer auf der Höhe der Zeit, nicht altbacken.“ Aber irgendwann habe sich Bursy dann langsam aus dem Musikalischen zurückgezogen.

Der Berliner blieb kreativ - die Fotografie war eine andere große Leidenschaft von ihm. Er betrieb eine Marketing-Agentur und war als Sportfotograf unterwegs. Ob Boxen oder Fußball, Radsport oder Marathon - er habe die nötige Leidenschaft und Verrücktheit, um in jeder Situation das richtige Auge zu haben, heißt es auf der Firmenwebseite. Auch als Skatspieler soll „Bummi“ große Qualitäten besessen haben, berichtete die „Bild“-Zeitung.

Die große Bühne suchte er nicht mehr. Seine Frau sagte am Mittwoch, große Meldungen über seinen Tod hätte er nicht gewollt.