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Musik Musik: Mozart soll an psychischer Störung gelitten haben

31.08.2004, 11:06
Porträt des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756 -1791), das von Barbara Kraft nach Mozarts Tod im Jahre 1819 gemalt wurde. (Foto: dpa)
Porträt des Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756 -1791), das von Barbara Kraft nach Mozarts Tod im Jahre 1819 gemalt wurde. (Foto: dpa) dpa

London/dpa. - Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) litt einerbritischen Fernsehdokumentation zufolge möglicherweise an einerpsychischen Störung, die mit nervösen Ticks und zwanghaftem Flucheneinhergeht. Es handele sich um das Tourette-Syndrom, sagte derbritische Komponist James McConnel, der selbst daran leidet, in derChannel-4-Produktion, die am 4. Oktober gezeigt wird. Belege dafürfänden sich sowohl in Mozarts Briefen als auch in seiner Musik.

McConnel verweist unter anderem auf die vielfach dokumentiertenZuckungen des österreichischen Komponisten, auf seine «zwanghafteBeschäftigung» mit Uhren, Schuhgrößen und Apparaten sowie seineNeigung zu Wortspielen und derben Ausdrücken. «Tourette ist einfortwährender Kampf zwischen Chaos und Kontrolle, einem Zwang und demVersuch, ihn zu kontrollieren, und das setzt sich dann in Musik um»,sagte McConnel. «Mozart ließ seine Musik in chaotische Richtungentreiben, brachte sie dann aber immer wieder unter Kontrolle.»

Die Störung sei aber nicht die Erklärung für Mozarts Größe: «DasTourette-Syndrom hat vielleicht die Art, in der sich sein Geniegeäußert hat, beeinflusst», sagte er. «Aber auch ohne das Syndromwäre er ein brillanter Komponist gewesen.» Die Produzentin derSendung, Marion Milne, sagte, es gehe keinesfalls darum, Mozart zudiskreditieren. Vielmehr werde die Sendung seine «außergewöhnlicheLeistung» und Persönlichkeit feiern.