Musik Musik: Gewandhauskapellmeister Chailly greift Stadt Leipzig an
Leipzig/dpa. - In einem Gespräch mit der «LeipzigerVolkszeitung» (Samstag) schloss er auch persönliche Konsequenzennicht aus, sollte es zu weiteren Sparmaßnahmen kommen. SeineVereinbarungen mit Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) lauteanders, sagte Chailly. «Sollte Jung aber bei der Oper Leipzig weitersparen wollen, kann diese Entscheidung nicht ohne Konsequenzen fürmich bleiben», betonte er.
Chailly forderte finanzielle Garantien für die Oper: «Die Stadtmuss verstehen, dass die Epoche des Sparens nun vorbei ist.» Er wisseum die Schwierigkeiten der Stadt, sagte er. «Die sind überall auf derWelt die gleichen, und ich verlange nichts Unmögliches. Aber über dieZiele muss Einigkeit herrschen», sagte der Gewandhauskapellmeister.
Die Stadt Leipzig hatte wegen ihrer angespannten Haushaltslageimmer wieder im Kulturbereich den Rotstift angesetzt. Im Juni hattesich die Stadt wegen Differenzen über die Zukunft des Hausesvorzeitig von Opernintendant Henri Maier getrennt. Dessen Vertragläuft bis 2011, so dass die Stadt rund 600 000 Euro an ihn zu zahlenhat. Der Franzose leitete die Oper seit 2001. Die Suche nach einemNachfolger soll von einem städtischen Gremium begleitet werden. Dabeisoll nach Angaben der Stadt auch über das künftige Profil der Operdiskutiert werden.