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Musical Musical: Schmutzige Tänze auf dem Potsdamer Platz

01.04.2009, 06:52
Die Tänzer Janina Elkin (l) als Baby und Daniel Rakasz als Johnny agieren in Berlin für das Musical «Dirty Dancing - Das Original Live On Stage» auf der Bühne des Theaters am Potsdamer Platz. (FOTO: DPA)
Die Tänzer Janina Elkin (l) als Baby und Daniel Rakasz als Johnny agieren in Berlin für das Musical «Dirty Dancing - Das Original Live On Stage» auf der Bühne des Theaters am Potsdamer Platz. (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dpa. - Weltweit spielte der Film mehr als 250 MillionenDollar ein - ein Vielfaches seines Produktionsbudgets. Doch damit istdie Zeit von «Dirty Dancing» noch längst nicht vorbei. In London,Toronto und Utrecht laufen seit Jahren Musicalversionen des Films.Frühere Filmfans erinnern sich dabei nostalgisch an frühere Zeiten,während ihre Kinder die Geschichte überhaupt erst für sich entdecken.Nun kommt das Stück um die verbotene Liebe zwischen der 17-jährigenBaby und ihrem Tanzlehrer auch an die Spree. Am 7. April feiert dasMusical «Dirty Dancing» seine Berlinpremiere im Theater am PotsdamerPlatz.

Das Musical erzählt im Wesentlichen die Geschichte des Films nach:Die junge Frances «Baby» Houseman verbringt 1963 den Sommerurlaub mitihren Eltern und ihrer Schwester im Ferienclub von Max Kellerman.Schon bald lernt Baby dort den älteren Tanzlehrer Johnny Castlekennen und verliebt sich in ihn. Doch es ist eine verbotene Liebe -schließlich kommt die brave Baby aus einer respektablen Arztfamilie,während der eher wilde Johnny ein einfacher Tänzer ist.

Die Stärke der Bühnenversion ist jedoch vor allem die Musik. Schonder Film feierte mit Hits wie «Hungry Eyes» und «Do You Love Me?»Erfolge. Der Soundtrack verkaufte sich sogar rund 44 Millionen Malund der Titelsong «(I've Had) The Time of My Life» wurde mit einemOscar ausgezeichnet. Auf die Kraft dieser Songs setzt auch dasMusical. Viele Lieder werden live gesungen, einige wurden für dieBühne sogar neu eingeführt.

Dennoch ist «Dirty Dancing» kein klassisches Musical. In derLondoner Version beispielsweise tanzen die herausragenden Darstellerzu unterschiedlichen Rhythmen wie Cha-Cha-Cha, Discofox, Mambo oderMerengue. Besonders beim sogenannten schmutzigen Tanz «Dirty Dancing»geht es durchaus erotisch her. Doch ihre Texte singen die Darstellerdabei nur selten, stattdessen erinnert die Aufführung über weiteTeile an ein Theaterstück - das allerdings durch viele Liederunterlegt wird.

Ähnlich soll «Dirty Dancing» auch in Berlin aussehen. Nachdem dasStück 2004 seine Weltpremiere im australischen Sydney feierte undanschließend unter anderem von 2006 bis 2008 auch in Hamburg lief,soll es nach Angaben des Veranstalters nur etwas überarbeitet werden.Die Besetzung steht auch schon seit einigen Wochen fest: diegebürtige Ukrainerin Janina Elkin spielt Baby, Dániel Rákász (zuletzt«Tanz der Vampire») den Johnny.

Eine der größten Herausforderungen dürfte jedoch das aufwendigeBühnenbild sein. Die Vorlagen dazu stammen zwar aus Utrecht undLondon, dennoch muss es genau auf die Bühne des Theaters am PotsdamerPlatz angepasst werden. Immerhin sollen die verschiedenen Orte ausdem Film auch im Musical vorkommen: vom Golfplatz über die Unterkunftder Tänzer bis hin zum See, in dem Baby und Johnny ihre berühmteTanzeinlage proben. Dafür wurde ein kompliziertes Bühnensystementwickelt, mit dem innerhalb weniger Sekunden unterschiedlichsteSchauplätze zum Leben erweckt werden können - und auch schon bald inBerlin schmutzig getanzt werden kann.