Museum für Vorgeschichte Museum für Vorgeschichte: Landesausstellung «Fundsache Luther» öffnet in Halle

Halle/dpa. - Rund 620 Exponate sind zu sehen,teilte das Museum vor der Eröffnung der Landesschau am Donnerstagmit. Nach Angaben des Landesarchäologen Harald Meller belegen jüngstentdeckte reich verzierte Alltagsgegenstände wie Geschirr, Gläsersowie Schmuck, Spielzeug aber auch Überreste von Speisen, dass derReformator doch nicht aus einer armen Familie stammte.
Seine Lebensweise sei eine ganz andere gewesen als bislangangenommen und auch von ihm selbst dargestellt worden ist, sagteMeller. «Er ist ein Kind äußerst wohlhabender Eltern gewesen», sagteer. So sei Luthers Vater kein armer Bergmann sondern nach denjetzigen Erkenntnissen ein erfolgreicher Unternehmer im Bergbaugewesen. Zudem habe die Familie etwa 80 Hektar Land und Tierebesessen. «Sie leistete sich teures Fleisch von jungen Schweinen undvon Singvögeln», sagte Meller. Dies belegen den Angaben zufolge dieFunde am Geburtshaus Luthers in Eisleben, vom Elternhaus in Mansfeldund an seinem eigenen Wohnhaus in Wittenberg. Dazu gehörten auchreich verzierte Ofenkacheln sowie ein Münzen-Silberschatz.
«Wir erwarten 100 000 Besucher», sagte Meller zur erhofftenResonanz auf die Schau in dem Museum, das in seiner Dauerausstellungzeitgleich die 3600 Jahre alte «Himmelsscheibe von Nebra» zeigt.Zur Luther-Sonderschau gehören laut Meller auch Exponate von 63Leihgebern aus sieben Ländern. Als Kuriosität ist ein getrockneterFloh zu sehen, sagte Kurator Björn Schlenker. Dieser sei zu LuthersZeiten von einem Mann beim Abschreiben eines Manuskriptes desReformators zwischen den Seiten gefunden worden. Der Floh sei aufPapier aufgeklebt, beschriftet und bis heute erhalten geblieben. DieSchau dauert bis zum 26. April 2009.
