Museum Museum: Flick-Sammlung kommt nach Berlin

Berlin/dpa. - Die zunächst geplante Übergabe der Sammlung an dieStadt Zürich war nach Streit wegen des Ursprungs von Flicks Vermögengescheitert. Flicks Großvater Friedrich hatte während der NS-Zeitenge Beziehungen zu den Machthabern und in seinen WerkenZwangsarbeiter beschäftigt.
Die Flick Collection gilt als eine der weltweit größtenPrivatsammlungen von Gegenwartskunst. Dazu gehören Schlüsselwerke vonKünstlern des 20. Jahrhunderts wie Piet Mondrian, Kurt Schwitters,Bruce Naumann, Sigmar Polke und Nam June Paik. Einzelheiten zurÜbernahme wollen an diesem Donnerstag der in der Schweiz lebende 58-jährige Mäzen zusammen mit Kulturstaatsministerin Christina Weiss unddem Generaldirektor der Staatlichen Museen zu Berlin, Peter-KlausSchuster, bekannt geben. Auch Berlins Regierender Bürgermeister KlausWowereit (SPD) will an der Pressekonferenz teilnehmen.
Kritiker hatten die Herkunft der Werke hinterfragt, da sie aus derErbschaft des deutschen Großindustriellen Friedrich Flick erworbenworden seien. Außerdem hatte sich «Mick» Flick geweigert, amdeutschen Entschädigungsfonds für NS-Zwangsarbeiter zu beteiligen.
Dagegen erklärte Flick, er habe einen Großteil seines Vermögensselbst erworben und sehe sich nicht in einer Schuld, sondern in einerpersönlichen Verantwortung, dass sich in der Geschichte einderartiges Unheil nicht wiederhole. Als «Geste der Versöhnung» hatteer eine Stiftung in Deutschland zur Förderung von Zivilcourage gegenFremdenfeindlichkeit, Rassismus und Intoleranz angekündigt.
