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«MoMA» «MoMA»: Großer Ansturm auf Ausstellung in Berlin

Von Wolf-Rüdiger Neurath 22.02.2004, 13:44
Eine lange Besucherschlange steht am Freitag (20.02.2004) vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Etwa eine Millionen Besucher werden für die Ausstellung "Das MoMA in Berlin" des New Yorker Museum of Modern Art erwartet, die bis September in der Hauptstadt zu sehen ist. (Foto: dpa)
Eine lange Besucherschlange steht am Freitag (20.02.2004) vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Etwa eine Millionen Besucher werden für die Ausstellung "Das MoMA in Berlin" des New Yorker Museum of Modern Art erwartet, die bis September in der Hauptstadt zu sehen ist. (Foto: dpa) dpa

Berlin/ddp. - MoMA lockt - und die Besucher strömen in Scharen in die Neue Nationalgalerie in Berlin, um die Schau mit Meisterwerken aus der Sammlung des New Yorker Museum of Modern Art zu bewundern. Schon vor der Öffnung der Kassen bilden sich lange Schlangen am Eingang der Nationalgalerie. Besucher müssen teilweise mit eineinhalb Stunden Wartezeit rechnen, bevor sie die Kunstschätze betrachten können, sagte eine Sprecherin am Sonntag.

Die Schau war am Freitag eröffnet worden. Bis Sonntagabend wurden rund 15 500 Tickets verkauft, sagte die Sprecherin. Die teureren VIP-Karten für den Tag seien ausverkauft gewesen. Die Sprecherin wertete den Andrang als positiv, aber das sei «noch nicht das Maximum, das wir erreichen können».

Es habe noch eine gewisse Zurückhaltung gegeben, gleich am ersten Wochenende zu kommen. Das habe sie auch aus telefonischen Anfragen von Interessierten herausgehört, sagte die Sprecherin. Inzwischen lägen den Veranstaltern auch zahlreiche Anfragen aus ganz Europa nach Führungen vor.

Die Schau muss vorübergehend geschlossen werden, wenn sich 1000 Gäste in den Ausstellungsräumen aufhalten. Dies war bereits mehrfach kurzfristig erforderlich. Am Sonntag kam die erste Sperrung bereits eine Stunde nach Öffnung der Kassen. Um 13.00 Uhr wurde die 2000. Eintrittskarte des Tages verkauft.

Die Zuschauer haben bereits ihre Lieblingsbilder ausgemacht. Dazu gehören die «Seerosen» von Monet. Mehrfach wurden die Veranstalter gebeten, eine Bank davor aufzustellen, damit man sich das Gemälde in Ruhe betrachten und sich darin vertiefen könne. Die Sprecherin sagte zu, dass dies voraussichtlich am Montag geschehen werde, wenn die Ausstellung geschlossen ist.

Ein weiterer Favorit des Publikums ist van Goghs «Sternennacht». Aber auch der Picasso-Raum ist nach Angaben der Veranstalter «immer voll». Erklärungen zu den Bildern geben so genannte MoMAnizer. Dabei handelt es sich um Studenten der Kunstgeschichte, die an ihren pinkfarbenen T-Shirts zu erkennen sind.

In Pink ist auch der Museumsshop gestaltet. Publikumsrenner dort sind der Katalog (29 Euro) sowie Plakate und Postkarten. Lieferengpässe gibt es bereits bei dem «MoMA-Fan-Schal». Außerdem gehen bunte Gummiarmbänder mit dem Logo der Ausstellung weg wie warme Semmeln.

Die hochkarätige, 8,5 Millionen Euro teure Präsentation gilt als das Kunstereignis des Jahres. Während der siebenmonatigen Ausstellungsdauer werden bis zu eine Million Besucher erwartet. Berlin ist die einzige Europa-Station. Nie zuvor waren die Meisterwerke der weltweit bedeutendsten Sammlung moderner Kunst in derart geschlossener Form außerhalb der USA zu sehen.

Alle großen Namen der europäischen Kunst des 20. Jahrhunderts sind vertreten, darunter Cézanne, van Gogh, Rousseau, Picasso, Matisse, Miro, Dali und Magritte. Die für die zweite Hälfte des Jahrhunderts prägende amerikanische Kunst wird unter anderen durch Jackson, Pollock, Roy Lichtenstein und Andy Warhol repräsentiert.

Die Skulptur "Broken Obelisk" des US-Künstlers Barnett Newman (1905-1970) spiegelt sich vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin im Glas über dem Plakat zur Ausstellung "Das MoMA in Berlin". (Foto: ddp)
Die Skulptur "Broken Obelisk" des US-Künstlers Barnett Newman (1905-1970) spiegelt sich vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin im Glas über dem Plakat zur Ausstellung "Das MoMA in Berlin". (Foto: ddp)
ddp
Der Obelisk von Barnett Newmann steht am Sonntag (15.02.2004) vor dem Eingang der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Über dem Portal des Museums hängt bereits ein Plakat mit der Aufschrift "Das MoMA in Berlin", mit dem auf eine Ausstellung mit Exponaten aus dem Museum of Modern Art (MoMA) hingewiesen wird. (Foto: dpa)
Der Obelisk von Barnett Newmann steht am Sonntag (15.02.2004) vor dem Eingang der Neuen Nationalgalerie in Berlin. Über dem Portal des Museums hängt bereits ein Plakat mit der Aufschrift "Das MoMA in Berlin", mit dem auf eine Ausstellung mit Exponaten aus dem Museum of Modern Art (MoMA) hingewiesen wird. (Foto: dpa)
dpa