1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Metric-Sängerin Emily Haines mit Soloalbum

Metric-Sängerin Emily Haines mit Soloalbum

29.06.2007, 05:59

Hamburg/dpa. - Emily Haines, bekannt als Sängerin der Band Metric und eine der Stimmen von Broken Social Scene, betriff Solopfade. Vier Jahre lang hat die kanadische Künstlerin neben ihren anderen Verpflichtungen an ihrem ersten Soloalbum gearbeitet. Jetzt erscheint mit «Knives Don't Have Your Back» eine Sammlung schmeichelhaft ruhiger Stücke auf Herbert Grönemeyers Grönland-Label.

Während Emily Haines Hauptband Metric und das Kollektiv Broken Social Scene, an dem die Künstlerin ebenfalls beteiligt ist, eher für quirligen und überbordenden Sound stehen, präsentiert sich die Musikerin auf ihrem Solo-Debüt von einer ungewöhnlich ruhigen Seite. Die Hauptrolle spielt in den dreizehn Songs, die Emily Haines für «Knives Don't Have Your Back» geschrieben hat, ihre klare, schöne und sehr markante Stimme. Die führende Nebenrolle überlässt Emily Haines dem Piano. So entstehen transparente, gefühlige Stücke, die zuweilen melancholisch und introvertiert klingen, ohne jedoch zuviel balladesken Ballast mit sich herumzuschleppen.

Bei «Knives Don't Have Your Back» handelt es sich nicht um ein schnell eingespieltes Zusatzprojekt, sondern viel eher um eine Zusammenfassung dessen, womit die Musikerin sich seit ihrer Kindheit ganz selbstverständlich beschäftigt hat. Sie habe an keinem Klavier vorbeigehen können, ohne sich daran zu setzen und ein paar skizzenhafte Song-Fragmente zu komponieren, verrät Emily Haines. Anders sei es auch während der vier Jahre, in denen sie zu Metric gehört, nicht gewesen, erklärt sie weiter. Dass eine Auswahl der Songs, die auf diesem Wege entstanden sind, nun als Soloalbum erscheinen, ist dem Vorschlag eines Freundes geschuldet und eine hörbar gute Idee, auch wenn Emily Haines normalerweise eher schüchtern ist, wenn es um ihre eigene Arbeit als Songwriterin geht.

«Knives Don't Have Your Back» klingt nicht nur intim, sondern vor allem so gelassen, wie es wohl nur Alben eigen ist, deren Songs nicht einzig und allein für den Zweck der Veröffentlichung geschrieben wurden. Emily Haines, die zu den hörenswertesten Stimmen im Indiepop-Bereich zählt, hat sich mit den Soft Skeletons eine Begleitband zusammengestellt, die es versteht, ihre Stärken als Vokalistin in den Mittelpunkt zu rücken. Ein sanftes Piano, unaufdringliche Bläser und dezent platzierte Streicher komplettieren Emily Haines' schlicht-schöne Songideen.

«Knives Don't Have Your Back» wird mit Sicherheit nicht nur Fans der Band Metric und Broken Social Scene gefallen. Jeder, der sich für eine schöne Frauenstimme und unprätentiösen Singer/Songwriter-Pop erwärmen kann, liegt mit diesem hübschen Debüt-Album goldrichtig.

www.emilyhaines.com

www.groenland.com