Melody Gardot: Herzzerreißende Liebesballaden
Berlin/dpa. - Berlin Diese Musik klingt wie ein Schwarz-Weiß-Film. Die Amerikanerin Melody Gardot schafft mit ihrer manchmal sanften, manchmal rauchigen Jazz-und-Blues-Stimme ein kleines Klangwunder.
«My One And Only Thrill» nennt sich die aktuelle CD der 23-Jährigen, die vor sechs Jahren einen Autounfall mit schweren Hirnverletzungen überlebte. Gardot, die auf Anraten ihres Arztes als Therapie Songs zu schreiben begann, hat sich mit ihrem zweiten Album von der Last der Behinderung befreit. Neun Titel hat sie für die neue Platte geschrieben vor allem herzzerreißende Liebesballaden - mal mit Jazz-Set, mal mit großem Orchester, mal im Blues-Gewand («Who Will Comfort Me») oder auch als Bossa («Les Étolies»).
«My One And Only Thrill» ist ein erstklassiges und cooles Vintage-Album geworden, das von amerikanischen Swing- und französischen Chanson-Sängerinnen inspiriert ist - und bei dem alle Songs bereits jetzt wie altbekannte Klassiker klingen. Und das kommt an: In die deutschen Jazzcharts stieg das Album hinter Diana Krall auf Platz 2 ein, in den Pop-Charts reichte es immerhin zu Platz 32.
Mit dem Standard «Over the Rainbow» ist auf «My One And Only Thrill» auch ein echter Klassiker drauf, bei dem die Herzen schneller schlagen. Denn Gardot unterwirft diesen bis zur Ermüdung gesungenen Ohrwurm ihrem eigenen Stil, statt sich ihm preiszugeben. Und anders als Diana Krall schwingt bei Gardots Stimme unbändige Lebenslust durch.
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