Medien und Literatur Medien und Literatur: «Tatort»-Autor Fred Breinersdorfer wird 60

Mannheim/Berlin/dpa. - Nach vielen erfolgreichen TV-Produktionen, die ihmunter anderem einen Grimme-Preis brachten, hat er mit «Sophie Scholl - Die letzten Tage» zum ersten Mal fürs Kino geschrieben - und auchals Produzent des Films gearbeitet. Mit dem Einstieg ins Regiefachwill Breinersdorfer nun erneut Neuland betreten.
Er plane die Verfilmung des Romans «Eden Plaza» von Dagmar Leupoldum das Werden und Vergehen der Liebe, kündigt Breinersdorfer an.«Nachdem ich mehr als 60 Drehbücher geschrieben habe, will icheinfach mal sehen, wie das geht.» Außerdem schreibe und koproduziereer einen Film über die Schauspielerin und Sängerin Hildegard Knef mitHeike Makatsch in der Hauptrolle. «Das wird kein Tralala-Film,sondern ein politischer Film über die Nachkriegszeit.»
Die Beschäftigung mit gesellschaftspolitischen Themen siehtBreinersdorfer trotz aller beruflichen Brüche als roten Faden inseinem Leben. Nach dem Studium der Rechtswissenschaft und Soziologiein Mainz und Tübingen arbeitete der promovierte Jurist zunächst 17Jahre lang in Stuttgart als Anwalt, spezialisiert auf Hochschulrecht.In der 1970ern unternahm er erste schriftstellerische Versuche, 1980erschien sein erster «Anwalt Abel»-Krimi - die Serie wurde später mitGünther Maria Halmer in der Hauptrolle verfilmt. Dazu kamen Romane,Kurzgeschichten sowie Sachbücher und Hörspiele.
Fürs Fernsehen schrieb er große Spielfilme wie «Der Hammermörder»oder «Die Hoffnung stirbt zuletzt», ein Dokudrama zum Thema Mobbingbei der Polizei. Von 1997 bis 2005 war der Jurist und Autor zudemVorsitzender des Verbandes Deutscher Schriftsteller (VS), seit 2003ist er Mitglied der Jury für das «Unwort des Jahres». 1994kandidierte Breinersdorfer in Stuttgart für die SPD zum Bundestag.«Ich bin immer sehr politisch gewesen.»
Privat läuft er gerne - auch Marathon - und widmet sich derMalerei und Fotografie: «Da redet mir keiner rein.» Aus seinergeschiedenen Ehe hat Breinersdorfer zwei erwachsene Kinder, eineTochter und einen Sohn. Nach Stationen in Stuttgart und München wohnter inzwischen in Berlin. Zu seiner Geburtsstadt Mannheim habe er«keinen Draht mehr»: «Das Kapitel Mannheim ist erledigt - ohne Gram.»